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Auf den Zahn gefühlt ...


Zähne von Hund und Katze müssen regelmäßig kontrolliert werden !!

Wussten Sie, dass regelmäßige Zahnpflege das Leben eines Hundes um bis zu fünf Jahre verlängern kann? Studien haben erwiesen, dass 80 Prozent aller Hunde bereits im Alter von drei Jahren an Erkrankungen der Zähne leiden.
Während beim Menschen die Zahnerkrankungen durch eine verbesserte Prophylaxe abnehmen, nehmen sie bei Haustieren stetig zu, beklagen Tiermediziner. Besonders Hunde und Katzen sind davon betroffen. Hauptproblem ist der Zahnstein. Der Termin beim Tierarzt zur Zahnsteinentfernung gehört heute zum tiermedizinischen Alltag.



Woran liegt es, dass Kleinhunde mehr Zahnprobleme haben?
Nach dem Zahnwechsel hat jeder Hund ein blendend weißes und starkes Gebiss. Allerdings verliert der überwiegende Teil aller Klein- und Zwerghunde im Laufe seines Lebens nach einer langen Folge von chronischen Zahnfleischentzündungen eine mehr oder minder große Anzahl seiner Zähne. Demgegenüber sind großwüchsige Hunderassen in aller Regel bis ins hohe Alter vollzahnig und zahnfleischgesund.
Alle Hunde stammen von Wölfen ab. Wölfe haben der Kiefergröße entsprechende perfekt aufeinander abgestimmte und weit auseinander stehende Raubtierzähne. Futterreste als Basis für Bakterienwachstum können zwischen den Zähnen nicht gut hängen bleiben.
Wölfe verschlingen zumeist kleine Beutetiere ohne sie zu kauen und erbeuten größeres Wild, dessen Überreste nach der Mahlzeit zwischen den Zähnen hängen bleiben könnten, eher unregelmäßig. Sie sind Lauftiere mit einem sehr großen Bewegungsdrang. Beim schnellen Laufen wird durch Zunge und Lefze eine ständige Reibe-/Waschbewegung auf die Zähne ausgeübt. Auf diese Weise werden evtl. doch noch vorhandene Futterreste oder beginnender Plaque von den Zähnen entfernt.


Ganz anders ist die Situation bei kleinwüchsigen und möglichst noch stumpfnasigen Rassen. Schädel- und Zahnform sind gegenüber dem Wolf nicht 1:1 verkleinert. Während die Kiefer schmaler und kürzer als bei einer 1:1-Verkleinerung sind, gilt für die Zähne das Gegenteil: sie sind zumeist größer als bei einer 1:1-Verkleinerung. Hierdurch stehen relativ zu große Zähne in einem relativ zu kleinen Kiefer. Die Zähne stehen deutlich enger, zum Teil verschieben sie sich theaterkulissenartig gegeneinander oder sie drehen sich um ihre Längsachse, um noch irgendwie in die Zahnreihe zu passen.
Folglich können bei jeder Nahrungsaufnahme leicht Futterreste in den Nischen zwischen den eng aneinander stehenden Zähnen hängen bleiben. Die Besitzer kleiner Hunde- und Zwergrassen füttern ihre Lieblinge außerdem sehr oft vielfach am Tag mit extra zubereiteten kleinen Leckerbissen, was durch die Futtermittelindustrie auch noch gefördert wird, die den Zwerghund als besonderen Feinschmecker umwirbt.




Zahnstein und damit verbundener übler Geruch aus dem Fang, stehen am Beginn einer Kaskade von Erkrankungen, die aufgrund von Bakterienherden in der Maulhöhle über Zahnfleischentzündung, Parodontose und Zahnverlust bis hin zu Erkrankungen von Leber, Niere, oder auch Herzklappe führen können.
Auch Hunde und Katzen haben Zahnschmerzen!
Anders als wir, klagen sie nur nicht lautstark darüber.

Oft bemerken Herrchen und Frauchen von Hund oder Katze Zahnbeläge oder Zahnstein erst durch einen starken Maulgeruch ihrer Vierbeiner. Dieser kommt nicht direkt vom Zahnstein, sondern wird durch die Entzündungsprozesse durch Infektion der Schleimhaut verursacht. Schreitet die Zahnsteinbildung fort, entzündet sich das Zahnfleisch, später erkrankt auch das Zahnbett, da sich der Zahnstein unter das Zahnfleisch schiebt.

Zahnstein, also verkalkte Zahnplaques, bedeutet, dass die Maulhygiene des Tieres ungenügend ist; er ist zuerst weiß und bekommt später eine dunkelbraune Farbe. Am meisten Zahnstein lagert sich auf der Wangenseite der Backenzähne und auf der Zungenseite der Schneidezähne ab. Angesetzter Zahnstein kann nur noch mittels Handinstrumenten abgeschabt oder mit Ultraschall entfernt werden. Um eine sinnvolle Zahnbehandlung durchzuführen ist dazu immer eine Narkose notwendig. Anschließend an die Reinigung wird das Gebiss poliert, um eine glatte Zahnoberfläche zu erhalten und damit dem neuen Ansetzen von Zahnbelägen vorzubeugen. Am Schluss kann noch eine den Zahnschmelz stärkende Fluorpaste aufgetragen werden.


Das Foto zeigt den gleichen Hund nach der Gebissreinigung bzw. Zahnsteinentfernung ..
Das Gebiss des Tieres ist nun aber nicht vor neuen Belägen sicher; Zahnbeläge bilden sich bereits einige Tage nach der Reinigung wieder, und ohne entsprechende Pflege/Prophylaxe wird auch bald darauf die Umwandlung in Zahnstein wieder einsetzen. Eine gute Mundhöhlenversorgung bzw. Zahnpflege zu Hause kann die Anzahl der tierärztlichen Gebissversorgungen stark reduzieren.


Beim Welpen ist die regelmäßige Zahnkontrolle besonders wichtig, um frühzeitig Störungen des Zahnwechsels oder der Zahnstellung zu erkennen. Vor allem bei kleinen Hunderassen kommt es oft vor, dass gewisse Zähne mangels Wechsel als Milch- und Ersatzzahn vorkommen. Der Zahnwechsel ist bei den meisten Hunderassen im Alter von sechs Monaten abgeschlossen.

Zahnsteinbildung und in der Folge die Zahnfleischentzündung und -rückbildung (Parodontose) sind Probleme bei älteren Hunden. Es empfiehlt sich, solche Zahnsteinbeläge regelmäßig zu entfernen, um Zahnverlusten und Maulgeruch vorzubeugen.


Vorbeugung
Es gibt speziell entwickelte (und auch noch wohlschmeckende) Kaustreifen oder Trockenfutter, die durch die Form ihrer Bruch-/Bisskanten den Plaqueabrieb verbessern.
Es wurden spezielle Zahnbürsten und Zahnpasten für Hunde entwickelt. Die Zahnbürsten passen auf den Finger des Besitzers und werden nach jeder Mahlzeit zur Reinigung der Zähne und Zahnzwischenräume benutzt. Die Hunde tolerieren das gut, wenn sie frühzeitig daran gewöhnt werden. Die Zahnpasten haben Hühnchen- oder Rindgeschmack und entfernen über enthaltene Schleifkörper beginnende Plaques.
In den meisten Fällen wird Ihr Tierarzt bei Ihrem Hund zumindest 1 x jährlich eine Zahnsteinentfernung und eine gründliche Reinigung der Zahntaschen durchführen.
Nur so lässt sich eine chronische Entzündung des Zahnbettes verhindern oder zumindest aufhalten. Der Zahnhalteapparat bleibt hierdurch länger intakt und kann seine Aufgabe länger erfüllen. Auch wenn hierzu jedes Mal eine Kurznarkose nötig sein sollte, überwiegt doch der Nutzen dieser Aktion das Risiko, denn Zähne fallen nicht einfach so aus. Voraus geht eine jahrelange chronische, schmerzhafte und oft eitrige und auch stinkende Entzündung des Zahnbettes. Diese wird verursacht durch gefährliche Bakterien, die sich in den Zahnzwischenräumen und in den Zahntaschen zwischen Plaque und Futterresten wohl fühlen. Diese Bakterien können auch andere Krankheiten im Hundekörper verursachen (z.B. Herzkrankheiten) oder über die stark bakterienhaltige abgegebene Atemluft

Ihr Tierarzt ist der kompetente Ansprechpartner bei allen Zahnproblemen!