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SK-Tabuthema Tötung


Ein Weibchen, gerettet aus einer der Tötung, sitzt verschreckt im hintersten Teil des Zwingers, habe ihr den Namen Celine gegeben, wird Tage brauchen, bis sie sich überhaupt anfassen lässt.

4 kamen aus Kolarovo, lauter kleine. Sie wurden in einer nahen Stadt aufgegriffen (eine geplante Aktion, man wusste, dass die Stadt dran ist), man steckte sie in einen 1x2 m Zwinger, Wände aus Baustahl, Boden aus Beton, keine Hütte. Da schmiegten sie sich aneinander, angsterfüllt, geschockt, frierend. Für sie kam die Rettung denn sie wurden in ein slowakisches Tierheim gebracht...


Es gibt sie, die Hundetötung in der Slowakei... Das Gesetz legallisiert diese Massnahmen im § 21, Abs. 4f des Tierschutzgesetztes: Ein Tier, dem kein Ersatzplatz gefunden werden kann, darf (human) getötet werden...

Da es kein EU-Tierschutzgesetz gibt, kann dieser Bestimmung nichts entgegengesetzt werden.
Die Fristen bestimmen die Gemeinden und Städte. Sie reichen von 5 bis 28 Tagen...

Und dann ist die Frage der Unterbringung... So ziemlich jede Gemeinde hat irgendwo einen verschwiegenen Platz, ein paar Zwinger oder Zwingerchen, oft nur Verschläge wie eine grössere Transportbox...

Slowakei hat keine Strassenpopulationen der Hunde. Nicht, dass es keine Überproduktion gäbe, nein, deswegen, weil ein Hund von der Strasse relativ schnell, oft binnen Tage, aufgegriffen wird.
Es sind Dorfhunde, die die trügerische Freiheit des Dorfauslaufes haben, weil die Zäune nichts taugen, weil sich keiner um sie kümmert. Nicht selten sind es aber auch jüngere Familienhunde, die als Welpe erwünscht waren, und bei den ersten Unannehmlichkeiten im jungen Alter ausgesetzt werden. Oder trächtige Hündinnen...

Die Hunde werden von staatlichen Hundefängern ("Abdeckern") eingesammelt. Dann geht es in diese Auffangstationen, wo die Tiere fristgerecht verbleiben. Werden sie in dieser Zeit nicht aus der Station herausgeholt, kommen sie "auf die Liste"...... Dieses Schicksal erreicht jährlich aberhunderte Hunde. "Quarantänestationen" gibt es in jeder kleineren Stadt. Die Bevölkerung hat keine Ahnung..., die Eingeweihten sprechen nicht darüber. Es gibt kein Angebot der Hunde, keine Bekanntgaben für die Besitzer der entlaufenen Hunde. Hat ein Hund bereits den Weg dahin gefunden, gibt es kaum eine Chance die Regenbogenbrücke nicht überschreiten zu müssen.
Die Firmen, die diese Hunde auffangen, aufbewahren und töten, werden von den Gemeinden bezahlt. Wieviel Hunde pro Woche, wieviel im Monat? Für einen Hund erhalten sie bis 1000 SK und mehr, je nach Entfernung, sogar Kilometergeld... ein guter Nebenverdienst für die Unternehmen. Natürlich wird behauptet, man sei nicht auf das Geld angewiesen, aber das ist zu bezweifeln ... die Gemeinden zahlen fürs Aufgreifen und dann für Euthanasieren. Es gibt auch Gemeinden, die das Problem der herrenlosen Hunde mit Scharfschützen regeln: in regelmässigen Abständen kommt ein Jäger und erschiesst die Hunde auf der Strasse... So einfach kann es sein!

Die einizige slowakische "Tötung", die sich geoutet hat, die zugab, dass die Hunde eine befristete Aufenthaltsdauer bei ihnen haben, tötet nicht... Es ist die Quarantänestation Zvolen, wo dank dem überaus hundefreundlichen und hundeerfahrenen Stationsleiter alles getan wird, um für die eingelieferten Hunde einen Platz zu finden. Die Frist von 28 Tagen wird, wenn erforderlich, etwas frisiert...

Es ist somit auf die Terminologie zu achten: ein Tierheim in der Slowakei, sei es noch so ärmlich, tötet nicht. Wird aber auch nicht von den Gemeindegeldern unterstützt und kämpft täglich ums Überleben. Die vielen Auffangstationen, Quarantänestationen, Assanationen... haben keine Geldsorgen, bekommen für ihre schmutzige Arbeit auch noch Geld von den Gemeinden und Städten...

Wie ist das Problem anzugehen? Mit Protesten? Mit dem "Export" von Hunden ?
Sicherlich mit Bekanntgabe in der Bevölkerung. Wer soll es machen? Eine bekannte Tierschutzorganisation des Landes wäre dafür wahrscheinlich ein geeignetes Organ, sie tun es aber nicht...

Ursächliche Abhilfe, eine längerfristige Massnahme, wären Kastrationsprogramme - woher aber das Geld nehmen? Es gibt da so viele EU-Fonds, es wird soviel unterstützt, aber, leider, für dieses Thema habe ich keine Fondnische gefunden... Mein Projektentwurf wurde schon im Vorfeld abgelehnt.

Ich komme nochmal zur EU zurück. Ein gemeinsames Gesetz gibt es nicht, eine einheitliche Regelung auch nicht. Man kann nicht mal sagen, dass es schande sei, wenn ein EU Land seine Hausfreunde tötet. Tun es doch etliche Mitgliedsstaaten auch.

Doch, ich sage es, ich schreie es raus: es ist Schande, dass ein moderner zentraleuropäischer Staat seine Haushunde in den Tod schickt. Weil es ihrer zu viele sind, weil nicht jeder ein Hundesympathisant ist, weil sie auf der Strasse herumirren, nach Liebe und Geborgenheit suchen...

(Artikel von Dr. Yvonne Neumann, 19. 10. 2005)