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Eigeninitiave beimTierarzt


Unsere langjährige (... seit 1992!!) Tierschutzarbeit bringt selbstverständlich auch mit sich, dass wir sehr oft Tierarztbesuche mit unseren Schützlingen erledigen müssen. Abgesehen davon halten wir auch nach den Vermittlungen zu sehr vielen Familien Kontakt und wie das halt so ist und auch sein soll: speziell wenn Notfälle auftreten oder man oft mit dem eigenen Latein am Ende ist, werden wir bzw. unsere engsten Tierärzte sehr gerne um Rat gefragt.
Immer mehr fällt auf (Tendenz leider steil steigend!), dass die Behandlungs- und Diagnosequalität vieler Tierärzte sehr zu wünschen übrig läßt - die Honorarnoten hingegen steigen kontinuierlich, egal ob die Behandlung Erfolg brachte oder nicht. Abgesehen von so manchem finanziellen Disaster, sind auch nach monatelanger Behandlung bei vielen unserer Ex-Schützlingen keinerlei Besserungen zu bemerken - bis eben dann endlich die "richtige" Diagnose gestellt wird.
Ich habe mich daher entschlossen, einige der wirklich absolut haarsträubendsen "Irrtümer" hier schriftlich festzuhalten, nicht zuletzt deshalb, um vielleicht auch andere Tierhalter etwas zum Mitdenken anzuregen und aufzuscheuchen und sich nicht nur bedingungslos den vermeintlichen Diagnosen manchen Tierärzte ohne weiter zu hinterfragen, zu beugen. In besonderen Fällen raten wir auch dringend einen zweiten oder sogar dritten Ratschlag einzuholen.

Ausdrücklich betonen möchte ich noch, dass ich hier als Tierbesitzer von meinen persönlichen Erfahrungen berichte und mich nicht für kompetent genug halte, um diese Vorkommnisse medizinisch zu hinterfragen - dafür haben wir ja unsere Tierärzte. Einzig und alleine weiß und kann ich beurteilen, welche Behandlung meinem/unserem Tier geholfen oder eben nicht geholfen hat.
Fragen kostet nichts (nicht einmal noch beim Tierarzt!) und zum Wohle der Tiere sollte immer hinterfragt werden, wofür diese oder jene Behandlung oder das verordnete Medikament bestimmt ist. Leider erhalte ich auf meine eigene Frage an hilfesuchende Tierhalter, woran das Tier denn jetzt schliesslich leiden würde, nur ein Achselzucken als Antwort.
Generell sollte, in der Veterinärmedizin genauso wie in der Humanmedizin, gelten:
! KEINE THERAPIE KANN OHNE GENAUE DIAGNOSE DER KRANKHEIT SINNVOLL SEIN !
Ich selbst bin kein Tierarzt und bewundere die Arbeit von echt engagierten Tierärzten sehr, jedoch nimmt die Anzahl der scheinbar stark kommerziell orientierten Veterinärmedizinern beängistend rasch zu und leider geschieht es immer öfter, dass mancher Tierfreund aus finanzieller Not, den Weg zum Veterinär hinausschiebt bzw. ganz unterlassen muß. Nicht alle Tierärzte sind auch Tierfreunde, das ist leider eine Tatsache, die sehr viele Tierbesitzer nicht bedenken ! Den größten Erfolg für unsere Vierbeiner könnte man sicher erzielen, wenn Tierärzt mit Erfolgshonoraren arbeiten müssten, vielleicht würde dies dann die Motivation einiger Veterinärmediziner doch etwas steigern.
Hier nun einige Beispiele, die bestimmt auch den größten Laien aufhorchen lassen:
(die Namen der involvierten Tierärzte sind uns bekannt, werden aber selbstverständlich nicht veröffentlicht).





Was ist am Dienstag, den 9.Januar 2007 geschehen:
Aufgeregter Anruf eines besorgten Tierhalters, der seit mehr als 6 Monaten ein kleinwüchsiges Dackelmixweibchen SHANTI bei sich hat. SHANTI (sie hieß seinerzeit bei Pflegemama Claudia "AMY" und war das kleinste Nesthäkchen) war eines von 6 Welpen der Hundemama SISSY, die während des Transports vom Tierheim in Paks/Ungarn nach Wien im Auto einer Tierfreundin zur Welt kamen. Von diesen 6 Welpen kamen vier Kleine mit und zwei Welpen ohne (also mit verkümmerter) Rute zur Welt.
Fotos unter HUNDEFAMILIE SISSY.
Bisher wurde SHANTI niemals alleine gelassen, verhätschelt und rund-um-betreut, doch nun haben sich die Lebensumstände des Halters etwas geändert und SHANTI leidet sehr unter Trennungsängsten und will pardut nicht alleine bleiben.
Daher wandte sich Herr E. vertrauensvoll an seinen Tierarzt und wurde mit den folgenden Angaben mehr verunsichert als informiert:
1/ SHANTI könnte, bedingt durch schlimme Erfahrungen im Welpenalter, verhaltensgestört sein. (Unsere Anm.: SHANTI wurde liebevollst betreut, von Hand aufgezogen, wie ihre Geschwister ebenso, da ab der 2. Woche die Hundemama eine Milchleisteninfektion erlitt und keine Milch mehr hatte, und sie war und ist nach wie vor, eine kleine aber unerschrockene und lebensluste kleine Hündin)
2/ Diese schlimmen Erfahrungen könnten auf dem Kupieren !?!? der Hündin basieren, denn es sei für diesen TA unumstritten, dass es sich um eine kupierte Rute handelt (Unsere Anm.: das Fotomaterial beweist genau das Gegenteil)und
3/ interessierte sich der Veterinär doch sehr, ob wir auch ein Spendengütesiegel hätten ?

Nach einer sehr hitzigen telefonischen Diskussion mit dem Hundehalter, der diese Vorwürfe dem Tierarzt glaubte (Zitat: schliesslich ist er ja Tierarzt ...) kamen wir endlich auf den Punkt und er wird mit SHANTI ein gezieltes Training beginnen.
Dieser Vorfall kann stellvertretend für viele solcher mehr stehen, wo Tierärzte, die von uns gemachten Alters- oder Rasseangaben bezweifeln und dies dem Tierhalter in einer Art und Weise vorbringen, dass das Vertrauen in uns angekratzt wird. Kein Tierarzt konnte mir bis jetzt erklären, wie man den Unterschied eines 8jährigen zu einem 6 oder 10 jährigen Hund feststellen kann. Dennoch höre ich zu oft, dass ein nachweislich 6jähriger Hund doch niemals so jung sei (.... das Tier ist mindestens 8 oder mehr Jahre alt ..) Woher dieses Wissen ??
Wieviele Schützlinge hatten wir schon, die wenn es nach dem TA gegangen wäre, nicht mehr am Leben wären (Bösartigkeit, Aggression, durchwegs psychische Probleme ...). Der jüngste Fall ist ein 4jähriger Goldirüde TIMMY, für den schon der vom Tierarzt vorgeschlagene Euthansietermin feststand, weil er das einjährige Kind in die Wange zwickte, NACHDEM dieses sich an seinen Genitalien festhielt und hochzog ! Dank einer Tierfreundin lebt Timmi noch und ist ein problemloser und trotz jahrelanger Pisakereien ein sehr kinderfreundlicher Hund.
Nach dem Motto: Schuster bleib´ bei deinen Leisten, sollten die Tierärzte im Falle von psychischen Problemen nicht zu vorschnell reagieren und so die Tierhalter noch mehr als schon vorhanden, verunsichern. Und jeder Tierbesitzer sollte jede, soweit vorhandene, Information über sein Haustier wahrheitsgemäß und unverholen mitgeteilt bekommen und sich dann nicht von Dritten und unbeteiligten Personen derart verunsichern lassen. Fragen Sie drei Fachleute werden Sie mindestens 4 verschiedene Meinungen hören !



Was ist am Samstag, den 6.Januar 2007 geschehen:
Einjähriger Dackelmixrüde MADOX, ansich sehr lebhaft und verspielt, leidet innerhalb einer Stunde sichtbar an Schmerzen speziell im linken Vorderlauf (die gleichen Symptome hatte er vor einiger Zeit auch im rechten Bein). Kraftlos in den Hinterbeinen, das Hinterteil schlackert und fällt seitlich weg. Madox zieht sich zurück, will seine Ruhe haben, ist vom Gemüt her um Jahre gealtert, leichtes Fieber.Diagnose bzw. Behandlung beim ersten Tierarzt:
Spezielles Augenmerk wird auf den nicht belasteten Vorderlauf gelegt (Ruhigstellung durch Morphium, Röntgen). Das Röntgen bringt keinerlei Befund, trotzdem wird ein straffer Beinverband bzw. fast schon eine Beinschiene angelegt. Einige Medikamente (Vitamin B, Schmerzstiller) und in einigen Tagen Kontrolle. Kostenpunkt: Eur 180,00

Das hat geholfen: Als sich der Zustand verschlechterte, zog man auch den Rat eines zweiten Tierarztes bei und da sah die Behandlung schon ein bisschen anders aus.
Nach eingehender Abtastung und Kontrolle der Nervenreflexe wurde der erste Verdacht, nämlich mögliche "Borreleose-Infektion wahrscheinlich durch Zeckenbiss" durch einen durchgeführten Bluttest untermauert. Der (völlig unnütze und für Madox nur störende) Verband konnte und wurde sofort wieder entfernt. Borreleose macht sich u.a. durch massive Gelenksschmerzen und Nervenbeschwerden bemerkbar und ist antibiotisch zu behandeln.
Weiters wurde die Schilddrüsenfunktion überprüft - ohne Befund, hier ist alles ok.
Medikamte wurden mitgegeben, u.a. Antibiotika für 21 Tage und am darauffolgenden Sonntag ging es MADOX wieder so gut, dass es schwierig war, die verordnete Schonung durchzuziehen.



Was ist am Samstag, den 6. Januar 2007 geschehen:
Kater WILLI, 2 Jahre, ein süßer, rotgetigerter Draufgänger, der auch tagsüber gesicherten Freilauf geniesst. Als Willi abends wie gewohnt heimkommt, fällt der Familie extreme Müdigkeit, Atemnot und starker Speichelfluß auf. Erst einmal tippte man auf eine Vergiftung und suchte sofort den Tierarzt auf. Jener Tierarzt, der Willi bisher betreute (Impfung und Kastration) ist an Feiertagen nicht verfügbar.Diagnose + Behandlung: Schon nach wenigen Untersuchungs-schritten war klar, dass Willi an einem akuten Organ- bzw. Herzversagen litt, die Lunge war derart gefüllt mit Flüssigkeit und die Chancen für den jungen Kater standen schlecht. Nach Infusionen und Entwässerungsinjektion verbrachte er dann eine Nacht und einen Tag in der Ordination unter Beobachtung und konnte Sonntag abends wieder an seine Familie abgegeben werden. Nachdem die Herzgeräusche wieder hörbar waren, war die Diagnose Herzproblem unumstritten hörbar und eine entsprechende Medikation wurde verordnet.

FAZIT:Fraglich ist allerdings nur, warum der Tierarzt, der Willi bis dato untersucht und geimpft und auch für die Kastration narkotisiert hatte, diesen massiven Herzfehler nicht bemerkt hatte ? Üblicherweise sollte bei jeder Jahresimpfung und vor allem vor einer Narkose die Herz- und Lungenfunktion genau untersucht werden !
Bitte achten Sie als Tierhalter darauf, dass regelmäßig das Herz Ihres Haustieres abgehört wird, da speziell Katzentiere Meister im Kompensieren von Krankheiten sind und, im Gegensatz zu Hunden, auch keinen verdächtigen "Herzhusten" zeigen.