Kastration
![]() | Viele RĂĽden sind problemlose Familienhunde und mĂĽssen nicht kastriert werden.
Falls Sie sich zur Kastration ihres RĂĽden entscheiden, sollte dieser (problemlose) Eingriff vor der Geschlechtsreife durchgefĂĽhrt werden. |
In folgenden Fällen wird jedoch eine Kastration empfohlen:






Rüden können ab einem Alter von ca. 9 Monaten jederzeit kastriert werden und mit Nebenerscheinungen ist nicht zu rechnen.
![]() | Die Läufigkeit der Hündin bedeutet für das Tier wie für den Besitzer oftmals erhöhten Streß.
Zusätzlich können Scheinträchtigkeit, Milchbildung und Gebärmuttervereiterungen auftreten. Daher stellt sich die Frage, ob die Hündin kastriert werden soll. |
Der Eintritt der Geschlechtsreife und damit die erste Läufigkeit erfolgt sehr unterschiedlich zwischen dem 6.und 12.Lebensmonat (bei großen Rassen später als bei kleinen).
Die Läufigkeiten treten dann in der Folge in Intervallen von ca.6 Monaten (also 2x jährlich) auf.
Die HĂĽndinnen sind in dieser an Zeit an RĂĽden interessiert (und natĂĽrlich umgekehrt) und zeigen blutigen bis fleischwasserfarbenen Scheidenausfluss.
Die Läufigkeit dauert ca. 3-4 Wochen, die eigentliche Blutung ca. 7 bis 10 Tage, und die "gefährliche" Zeit (Stehtage genannt) liegt gegen Ende der Blutung. Falls die Blutungen nicht zu stark sind und Sie bereit sind, während der Läufigkeit Ihre Hündin genau unter Kontrolle zu halten, ist auch bei der Hündin eine Kastration nicht unbedingt notwendig.
In folgenden Fällen ist jedoch eine Kastration empfehlenswert:






Wann ist der optimale Zeitpunkt einer Kastration

Die HĂĽndin wird nie Brustkrebs entwickeln. (Studien zeigen, dass etwa 40% der nicht kastrierten HĂĽndinnen ĂĽber 9 Jahren an Brustkrebs erkranken und 55% aller Krebskrankheiten bei der HĂĽndin gehen von der MilchdrĂĽse aus.)

Gewisse HĂĽndinnen sind frĂĽher geschlechtsreif.
Brustkrebshäufigkeit deutlich reduziert gegenüber nichtkastrierten Hündinnen

Es spricht nichts dafür, zwei Läufigkeiten bis zur Kastration abzuwarten
Dieser Zeitpunkt wird häufig bei medizinischen Indikationen gewählt oder falls der Besitzer sich erst zu diesem Zeitpunkt für eine Kastration entscheidet

Mögliche Nebenerscheinungen nach einer Kastration könnten sein:



Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Hündin eine Nebenerscheinung nach der Kastration entwickelt, ist jedoch wesentlich kleiner als die Wahrscheinlichkeit, dass eine unkastrierte Hündin im Verlaufe ihres Lebens entweder Brustkrebs oder Gebärmutter- oder Eierstockkrankheiten entwickelt.
Läufigkeitsverschiebung durch Hormonspritze?
Die Läufigkeitsverschiebung durch Hormonspritze sollte nur dann vorgenommen werden, wenn man nicht sicher ist, ob man nicht doch einmal einen Wurf haben möchte oder wenn nur ausnahmsweise die Läufigkeit verschoben werden soll. Eine Kastration ist irreversibel. Die Hormonspritze muss alle drei bis sechs Monate (je nach Präparat) gegeben werden und verhindert, dass die Hündin läufig wird.
Die Läufigkeitsverschiebung scheint auf den ersten Blick billiger als die Kastration, doch wenn man alle Behandlungen summiert, rechnet sich das nicht mehr. Diese Methode bietet keinerlei Vorteil bei der Krebsvorsorge. Die Hündinnen können weiterhin an einer Gebärmutterentzündung oder Scheinschwangerschaft erkranken und zum Teil sind die Risiken einer Gebärmuttervereiterung bis hin zu induzierter Zuckerkrankheit durch diese Methode stark erhöht.
Sterilisation oder Kastration?
Eine Kastration bedeutet grundsätzlich die Entfernung der Keimdrüsen (Eierstock) sowie der Gebärmutter, während die Sterilisation lediglich aus der Unterbindung der Eileiter besteht.
Durch eine Sterilisation wird nur eine Befruchtung der Eizelle verhindert, Läufigkeiten bleiben jedoch weiterhin mit all ihren Folgen bestehen.
Sie als Besitzer müssen für Ihr Tier den geeigneten Weg finden, und Ihr Tierarzt oder Ihre Tierärztin werden Sie gerne dabei beraten.