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über Frettchen



Das Frettchen (Mustela Putorius Furo) ist die domestizierte Form des wilden, freilebenden europäischen Waldiltis (Mustela Putorius). Das Iltisfrettchen, (Bild) ist eine Kreuzung zwischen einem Iltis und einem Albinofrettchen. Die Fellfarbe und Zeichnungen erinnern sehr an den wilden Iltis. Der wohl elementarste Unterschied zwischen einem Frettchen und einem wilden Iltis besteht darin, das Frettchen KEINE Einzelgänger, sondern gesellige Rudeltiere sind. Daher sollten sie mindestens zu ZWEIT gehalten werden.
Frettchen sind keine Wildtiere, sondern wurden aus wilden Iltissen gezüchtet. Wie Iltis, Marder und Wiesel gehören sie zur Familie der Marder und sind kleine Landraubtiere.


Seit dem 14. Jahrhundert ist das Frettchen in Europa als Helfer bei der Jagd bekannt. Bis ins 19. Jahrhundert hinein hielt man Frettchen auf den Grundstücken, um der Ratten und Mäuse Herr zu werden. Erst in dieser Zeit übernahm mehr und mehr die Katze diese Aufgaben.
Auch heute noch wird die Jagd mit Frettchen (Frettieren) betrieben, allerdings in recht geringem Maße.
Frettchen werden heute zum größten Teil als Haustiere gehalten und können in Gefangenschaft sehr zutraulich und handzahm werden.


Frettchen-Steckbrief
Rüde: Größe ohne Schwanz 35-50cm / Gewicht: 1.000 bis über 2.000 g
Fähe: Größe ohne Schwanz 30-40cm / Gewicht: 500 bis 1000 g
Alter: durchschnittlich 8-10 Jahre

Nach einer Tragzeit von sechs Wochen bringt das Frettchenweibchen vier bis zehn Junge zur Welt. Sie werden blind geboren.
Im Alter von drei Wochen fressen die Jungen schon feste Nahrung.
Etwa eine Woche später öffnen sie die Augen.


Frettchen haben einen schlanken, langgezogenen Körper und an jedem ihrer kurzen, kräftigen Beine haben Frettchen fünf Zehen mit Krallen. Ihr langer, buschiger Schwanz ist knapp halb so lang wie der Körper. Der Kopf trägt kleine, runde Ohren und eine abgerundete Schnauze. Frettchen können nicht besonders gut sehen: Kein Wunder, denn ihre Vorfahren sind überwiegend in der Nacht aktiv und leben und jagen meist in unterirdischen Bauten. Deshalb ist es für sie viel wichtiger, gut zu hören und zu riechen. Außerdem haben sie überall im Gesicht Tasthaare.

Durch intensive Weiterzüchtung sind inzwischen unterschiedliche Varianten von Fellzeichnungen entstanden. Der Haarwechsel eines Frettchens findet zweimal im Jahr statt. Das Winterhaar ist wesentlich flauschiger, dichter und länger als das Sommerhaar. Sowohl die Unterwolle als auch das Grannenhaar werden gewechselt. Bei Frettchen, die im Freien gehalten werden, ist der Haarwechsel wesentlich intensiver.
Iltis- oder Wildfarben, dunkelbraune Grannenhaare, Unterwolle weiß bis cremefarbig
Albinos, Fell weiß bis cremefarbig, rote Augen
Siam- oder Zimtfarben, hellbraune bis caramelfarbene Grannenhaar, Unterwolle gelblich, schwarze oder burgunderfarbene Augen
Harlekin, siam- oder iltisfarben mit weißem Kehlfleck und weißen Pfoten
Panda, hellbraun, dunkle Augen, werden mit jedem Fellwechsel heller

Stinken Frettchen denn nicht?
... das ist oft die erste Frage oder Reaktion auf Frettchen als Haustiere.
Frettchen haben einen typischen Wildgeruch. Bei Rüden ist dieser stärker ausgeprägt als bei Fähen. Mit dem Beginn der Geschlechtsreife nimmt auch der Geruch zu und der Rüde beginnt, sein Revier zu markieren. In dieser Zeit „stinkt“ der Rüde, das ist kaum zu leugnen. Jedoch: Die meisten als Haustier gehaltenen Frettchen werden kastriert. Bei kastrierten Tieren, egal ob Rüde oder Fähe, geht der Geruch auf ein Minimum zurück und es bleibt nur ein leichter Eigengeruch, wie ihn auch Hunde oder Kaninchen haben. Den besten Eindruck gewinnt man, wenn man zu einem Frettchenhalter zu Besuch kommen darf.
Die Analdrüsen der Frettchen entleeren sich bei Angst oder durch Erschrecken und der Geruch ist absolut abstossend (erinnert an eine Mischung aus faulen Eiern und saurem Schweiß), ist jedoch nach einigen Minuten wieder verflogen.
Es ist laut Tierschutzgesetz verboten, die Analdrüsen entfernen zu lassen!

Bevor man sich entschließt, sich Frettchen als Hausgäste anzuschaffen, sollten einige Punkte beachtet und gut durchdacht werden, um die Tiere artgerecht zu halten und viel Freude an und mit ihnen zu haben. Diese Fragen sollten schon im Vorfeld mit allen Familienmitgliedern genauestens, und keinesfalls blauäugig, abgeklärt werden:
Frettchen sind kleine, putzige und gesellige Kobolde. Absolut Nichts ist vor ihnen sicher, kein Papierkorb, kein offener Schrank, kein Tisch und auch keine Blumenkübel. Wenn das Frettchen seinen Freilauf in der Wohnung hat, müssen Schränke, Schubladen, Waschmaschine, Geschirrspüler usw. fest verschlossen sein. Frettchen können sogar Türchen öffnen. Sie möchten toben, tollen, spielen, klettern und sich verstecken. Dazu eignet sich sehr gut ein Katzenkratzbaum. Auch Regalbretter zum Klettern sind beliebt, kleine Gummibälle zum hinterherjagen und einfach alles, was sich bewegt, gerollt und geschubst werden kann ..... ! Haben Sie dafür die nötige Ausdauer, um den Tieren diese Eigenschaften ausleben zu lassen ?
Sind alle Familienmitglieder mit der Entscheidung der Anschaffung einverstanden ?
Bei Mietwohnungen: Ist der Vermieter einverstanden?
Was passiert während eines längeren Urlaubs oder Krankenhausaufenthaltes mit dem Tier?
Frettchen stellen hohe Ansprüche an Pflege und Futter, welche auch einige Kosten mit sich ziehen, können Sie diesen gerecht werden?
Frettchen sind Raubtiere. Deshalb brauchen sie sich wenige Sorgen um Ihre Kabel machen, aber können Sie damit umgehen, wenn Ihre Frettchen Sie im Spiel, oder durch Missverständnisse mal zwicken oder beißen?
Haben Sie genügend Zeit, den Frettchen täglich mehrstündigen Auslauf zu gönnen. Da kann auch schon mal was kaputt gehen. Sind sie bereit dem kleinen Kobold das zu verzeihen, ebenso wenn sie sich mal auf dem Teppich auslassen, denn Frettchen werden nicht 100%ig stubenrein?
Frettchen sind keine Spieltiere für kleine Kinder! Man kann Kinder aber langsam mit einem Frettchen vertraut machen, wenn sie ca. 12 Jahre alt sind. Unterrichten sie ihre Kinder über die Eigenarten und Verhaltensweisen der Frettchen. Bei falscher Handhabung kann es sonst aus Angst oder Erschrockenheit zubeissen.
Ist es platzmäßig möglich, einen entsprechend geräumigen Käfig (mindestens 3 m2) in der Wohnung zu plazieren (diese gibt es nicht “von der Stange” !), evtl. ein eigenes Zimmer für die Tiere einzurichten oder auch die Möglichkeit, im Garten einen Käfig aufzustellen?
Ist ein Tierarzt (mit Notdienst !)in erreichbarer Nähe, der sich auf Frettchen versteht ?
Sind Sie bereit, mit der (Un)Ordnung eines Frettchens zu leben, und das 10 Jahre lang?

Wichtig:

Es ist unbedingt empfehlenswert, sich vor der Anschaffung das Leben mit Frettchen einmal “live” anzusehen. Viele Halter sind gerne bereit, den Neulingen Einblick in das organisierte Chaos zu gewähren. Und ganz nebenbei erfährt man bei dieser Gelegenheit von Frettchen-Fans auch noch allerlei, was bestimmt in keinem Fachbuch nachzulesen ist!
u n d

Als Halter von Frettchen braucht man ein ordentliches Maß an Humor und eine gewisse Vorliebe für Chaos. Von der Ordnung, die man sich in den eigenen vier Wänden geschaffen hat, kann man sich zu großen Teilen verabschieden.
Fazit: diese Tiere sind nichts für pedantische Ordnungsfanatiker!!
Aber sie machen durch ihr fröhliches und keckes Wesen jeden eventuell verursachten Sachschaden wieder wett!!!


Mit welchen Kosten ist zu rechnen ?

Ein Frettchen ist kein günstiges Haustier, denn es braucht viel Pflege, Aufmerksamkeit und wird keinesfalls mit Tischresten ernährt.
Der Preis für einen Welpen, ein Jungtier oder auch ein erwachsenes Frettchen kann zwischen 50 und 100€ liegen. Bei besonders seltenen Farbschlägen kann der Preis noch weiter nach oben steigen.
Wir, wie auch Tierheime vermitteln Frettchen nur gegen Schutzvertrag und eine „Schutzgebühr“ in Höhe von 95 Euro. Unsere Abgabetiere werden bei Aufnahme allerdings auch vom Tierarzt durchgecheckt, gegebenenfalls geimpft, entwurmt und kastriert.
Die Futterkosten können, je nachdem für welches Futter man sich entscheidet, 1–2 Euro pro Tag und Frettchen betragen. Hinzu kommt noch Gemüse, Frischfleisch, Leckerlies und was Ihr Räuber noch so mag.


Augen auf, beim Frettchenkauf !

Damit sie kein krankes oder bissiges Frettchen erwerben, sollten Sie auf die folgenden Punkte beim Kauf eines Frettchens achten:
Nehmen Sie sich Zeit beim Aussuchen Ihres neuen Familienmitgliedes, Sie sollen ja zusammenpassen. Schauen Sie sich ruhig Frettchen bei verschiedenen Züchtern, Frettchenhilfen oder Tierliebhabern an. Auch im Tierheim sitzen oft Frettchen, die sich über ein neues Heim, in dem sie Liebe erfahren dürfen, freuen würden.
Ein gesundes Frettchen wird munter und lebhaft auf Sie zukommen, um Sie zu begrüßen.
Der Blick sollte klar sein. Die Augen dürfen nicht tränen, verklebt sein oder Wunden aufweisen.
Das Fell sollte glänzend sein und frei von Ungeziefer.
Es darf kein sichtbarer Dreck und Staub im Fell hängen. Sollte das Fell stark haaren, kahle Stellen oder Bisswunden aufweisen, könnte das auf eine Krankheit hinweisen.
Wenn das Frettchen teilnahmslos in seinem Käfig sitzt und sie zur Begrüßung anfaucht, ist dies auch ein Zeichen für schlechte Haltung.
Die Ohren, sowie Krallen sollten auch keinen Schmutz und Ungeziefer aufweisen.
Achten Sie auch auf die Toilette. Besteht der Kot aus einem festen Strang, ist er ok. Sollte es jedoch nach einem matschigen Haufen aussehen, achten sie auch auf den After der Frettchen. Ist er mit Kot beschmiert, wird das Frettchen eine Durchfallerkrankung haben.
Ebenso dürfen Welpen nicht unter 8 Wochen abgegeben werden, da sie in der Zeit noch auf den Schutz und die Milch der Mutter, sowie auf die Rauferein der Geschwister angewiesen sind, um sich gut zu entwickeln und zu sozialisieren.
Vorsicht sei auch Geboten, wenn Ihnen der Züchter seine "so geliebten Tiere" mit Handschuhen vorstellt.
Vom Kauf solcher Tiere, bei denen sie einer dieser Punkte feststellen, sollten Sie, auch wenn es schwer fällt, Abstand nehmen. Denn solche Tiere bekommt man in der Regel, gerade als Anfänger selten wieder zahm und zutraulich.


Frettchen sind keine Einzelgänger!!
Sie fühlen sich im Rudel am wohlsten, toben miteinander, veranstalten allerhand Unsinn und kuscheln gerne zusammen.
Frettchen müssen unbedingt paarweise gehalten werden, noch optimaler aber ist es, sich für 3 Tiere zu entscheiden. Da Frettchen ihre Freundschaften sehr pflegen, leiden sie darunter, wenn ihr bester Kumpel krank oder möglicherweise überhaupt nicht mehr da ist. Im Dreier-Pack ist da vieles einfacher. Es gibt auch keine Revierkämpfe und Futterneid untereinander. Eine Ausnahme bildet lediglich die Haltung von mehreren unkastrierten Rüden.


Weibchen oder Männchen???
Nachdem man sich entschieden ein Frettchen aufzunehmen, stellt sich bereits die nächste Frage: Männchen oder Weibchen? Bei Frettchen heißt es allerdings richtig Rüde oder Fähe.
Im Grunde ist es eine reine Geschmacksfrage, ob man einen Rüden oder eine Fähe aufnimmt. Chaotisch sind beide, zahm werden sie gleichermaßen und stellen auch die gleichen Anforderungen an Aufmerksamkeit, Pflege, Käfiggröße und Fütterung.
Man kann sowohl Pärchen als auch mehrere gleichgeschlechtliche Tiere gemeinsam halten, mit Ausnahme der Rüden - siehe oben. Auch bei der Haltung von mehreren Weibchen läuft meistens alles ohne "Zicken-Stress" ab.
Rüden sind wesentlich kräftiger und größer als Fähen. Sie erreichen eine Größe von ca. 40 bis 50cm, bei einem Gewicht von ca. 1100 bis 2000 Gramm.
Fähen werden dagegen nur ca. 25 – 40 cm groß und wiegen ungefähr 550 – 850 g.
Bei einem Rüden sind die Analdrüsen stärker ausgebildet als bei einer Fähe. Das führt bei einem unkastrierten Tier zu einer stärkeren Geruchsbelästigung. Nach der Kastration verfliegt der Geruch allerdings und es bleibt nur, der für Frettchen typische, Wildgeruch.
Am besten Sie lassen einfach die Frettchen entscheiden, welches mit Ihnen gehen möchte!


Welpen oder erwachsene Tiere???
Welpen sollte man nur direkt beim Züchter kaufen. Dort kann man schon an der Haltung sehen, ob der Züchter verantwortungsvoll mit den Tieren umgeht oder nur “auf Masse macht”. Günstig ist die Anschaffung von Wurfgeschwistern. So erspart man sich die Zusammengewöhnung, die manchmal nicht ganz einfach ist.
So niedlich die Frettchen-Welpen auch sind, sollte man sich aber auch bei dieser Tierart eher für “Notfalltiere” als für junge Zuchttiere entscheiden.
Erwachsene Tiere sind genauso lebenslustig und machen ebenso viel Unsinn wie Freude.
Die Abgabetiere in den Tierheimen leben oft unter sehr ungünstigen Bedingungen und nicht jeder Pfleger hat Verständnis für die kleinen Rabauken. Sie alle haben eine zweite Chance verdient!
Oftmals kann man im Tierheim oder über Frettchenclubs auch mehrere erwachsene Tiere erhalten, die sich schon längere Zeit kennen. Dadurch fällt der “Zusammenführungstress” weg, wenn sie zu ihren neuen Menschen kommen.

eine der Lieblingsbeschäftigungen: Kuscheln


Wie verstehen sich Frettchen mit anderen Haustieren ?
Frettchen sind sehr gesellige Tiere und vertragen sich im allgemeinen sehr gut mit Katzen (was umgekehrt nicht unbedingt der Fall sein muß ! - Vorsicht bitte auch bei Hunden, den gegen einen Hundebiss ist ein Frettchen chancenlos !)
Bei Vögeln und Nagern ist größte Vorsicht geboten, denn sie sind für Frettchen lebende Leckerlis. Den Frettchen gelingt es problemlos, Käfigtüren zu öffnen!!
Fische sind eigentlich kein Problem. Allerdings muß man darauf achten, daß das Aquarium für die Frettchen nicht ohne weiteres erreichbar und vor allen Dingen immer abgedeckt ist (Gefahr des Ertrinkens!)


Richtige Haltung und Behausung

Unbedingt notwendig ist ein sehr geräumiger Käfig mit wenigstens einer Klokiste und einem Schlafplatz. Hat der Käfig mehrere Etagen, müssen mehrere Klokisten aufgestellt werden. Frettchen haben weite Wege für ihre “Geschäfte” nicht gern, zumal diese oftmals im Halbschlaf erledigt werden. Die Kiste sollte am Käfig befestigt werden, denn die Räuber ziehen gerne damit durch die Gegend (es poltert so schön) und benutzen ihre Ecke auch ohne Kiste.
Der Käfig muss mindestens 1x pro Woche einschließlich allen Inventars gründlich gereinigt werden, die Toilette täglich. Heißes Wasser mit einem Schuss Spülmittel reicht (bitte keine Desinfektionsmittel verwenden!). Bei dieser Gelegenheit werden auch gleich Kuscheltücher und Hängematten ausgetauscht.


Der Schlafplatz kann aus einem kompletten Häuschen, einer größeren Kiste oder einer gemütlichen Hängematte bestehen. Besser ist die Kombination von mehreren Möglichkeiten. So findet jeder seinen Lieblingsplatz. Wichtig für Häuschen und Kiste sind ein paar flauschige Teile zum Einkuscheln. Alte T-Shirts, Baumwolltücher und ähnliches erfüllen den gleichen Zweck.


Wird ein Frettchen stubenrein ???
Frettchen sind sehr reinliche Tiere. Im allgemeinen nutzen sie auch ihre Klosettkiste. Man kann aber nicht davon ausgehen, dass sie 100%ig stubenrein werden. Ist der Weg zur “Kiste” zu weit oder man gerade mit etwas “Wichtigem” beschäftigt, kann das Geschäft schon mal daneben gehen. Wie empfehlen, mehrere Kisten über die Wohnung verteilt aufzustellen. Das ist natürlich noch keine Garantie, denn Frettchen suchen sich "ihre" Ecken selbst aus. Und das sind oftmals solche, wo keine Kiste hinpasst. Hinter der Tür oder zwischen Schrank und Wand zum Beispiel. Da helfen größere Mengen Küchenrollen. Auch kann man Kuscheltücher oder Leckerlis an diese Stellen legen. Vielleicht hat hat man Glück !
Toilette täglich säubern !
Als Füllung eignet sich Katzenstreu am besten. Sägespäne und ähnliches werden zu sehr breitgetragen und können auch ins Futter geschleppt werden. Ein Darmverschluss kann die unerwünschte Folge sein.

eine normale Katzentoilette eignet sich optimal...

Sehr beliebt bei Frettchen sind auch “Protest-Häufchen”. Wenn eine Tür partout nicht aufgehen will, setzt man halt einen Haufen und schon holt mein Mensch den Lappen und die Tür geht auf. Funktioniert!

Als Futternäpfe eignen sich besonders gut Schalen aus Steingut. Diese sind relativ schwer und dadurch umwurfsicher und lassen sich auch in der Spülmaschine reinigen. Für Wasser kann man Nippelflaschen aufhängen oder kleine Näpfe aus dem Zoohandel, die ins Gitter eingeklemmt werden. Alles andere führt unweigerlich zu “Land unter” im Käfig.

Wichtig ist außerdem eine Transportbox, u.a. für den Besuch beim Tierarzt, ein Notkäfig für den Fall, das eins der lieben Kleinen mal besonderer Ruhe bedarf, und für die “großen Spaziergänge” ein Laufgeschirr (pro Nase).


Sicherheit !
Frettchen sind sehr aufgeweckte und neugierige Tiere. Deshalb sollte die Wohnung/Haus vor dem Einzug der Tierchen "frettchensicher" gemacht werden. Das betrifft in erster Linie die Zugangsmöglichkeiten hinter Schränke (auch von oben!).
Für Frettchen ist es herrlich, in die schmalsten Ritzen zu kriechen und möglicherweise dahinter noch eine schöne Kuschelhöhle zum Schlafen zu finden. Ob die Menschen es auch so herrlich finden, allabendlich ihren Kleiderschrank auseinanderzubauen, um den Iltis im Tiefschlaf freizuschaufeln, mag jeder für sich entscheiden...


Es ist soweit: die Frettchen ziehen ein!
Wenn der Tag endlich gekommen ist, andem Sie Ihren neuen Liebling übernehmen, denken Sie an eine vernünftige Transportbox, in dem das Frettchen während des Transports sicher aufgehoben ist. Nehmen Sie es nicht auf den Schoß, da es da zu unruhig sein wird und es so gleich lernt, dass ihm in der Box nichts passiert, wenn es später mal zum Tierarzt oder auf Ausflüge geht. Streicheln Sie es viel und reden Sie es ruhig mit Namen an, damit es sich schon einmal daran gewöhnt.
Zu Hause angekommen, steht der Käfig natürlich schon komplett eingerichtet an einem hellen, freundlichen Ort ohne Zugluft. Setzen Sie es zuerst einmal in seine neuen, eigenen vier Wände und gönnen Sie ihm etwas Ruhe, um das neue Reich ersteinmal beschnuppern und erkunden zu können.
Am folgenden Tag können Sie es dann herausnehmen und ihm auf Ihrem Arm die neue Umgebung zeigen. Wenn Sie es selbständig den frettchensicheren Raum erkunden lassen möchten, setzen Sie es zuerst in eines der Toiletten (stellen Sie mehrere in einem Raum auf), damit es sich den Standort gleich einprägen kann.
Sie werden merken, dass es, wenn es sich wohl fühlt, schnell keckernd herumspringen wird.
Wenn es sich etwas ausgetobt hat, nehmen Sie es immer wieder auf den Arm, damit sich das Frettchen an Sie und seine neuen Mitbewohner gewöhnt. Diesen Kontakt braucht das Frettchen gerade in der Eingewöhnungszeit sehr intensiv, um Vertrauen zu Ihnen zu fassen und zutraulich wird.
Halten Sie neugierige Bekannte die ersten Tage auch noch zurück von dem Kleinen. Denn die ersten Tage sind SIE wichtig für den Kleinen. Nach der Eingewöhnung, wird es sich auch freuen, neue Leute zum Spielen kennenzulernen.

Haben sich die Frettchen einigermassen eingelebt (was normalerweise recht rasch erfolgt), überrollen sie die Wohnung wie eine Invasion!
Sie passen überall drunter, dahinter und rauf. Wenn letzteres aus eigenem Antrieb nicht gelingt, wird der Umweg über Stühle, Sessel und Kommoden oder aber die Beine seines Menschen genutzt. Am Ziel der Wünsche angekommen, wird alles genau untersucht, hin- und hergeschoben, hochgehoben oder heruntergestoßen. Man muss schließlich sehen, womit man es zu tun hat! Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, wie groß und schwer das auserwählte Stück ist. Es kann sich dabei um einen vollen Mülleimer, die gutsortierte Sammlung schöngeistiger Literatur, die Klobürste oder das Faxgerät handeln - alles kein Problem!
Ganz besonders gern ziehen Frettchen bei Pflanzenfreunden ein. Das kommt ihren Ambitionen als Hobbygärtner sehr entgehen! Um größeres Unheil zu vermeiden, empfehlen wir, die Pflanzen durch Kaninchendraht zu schützen und günstigstenfalls die Fensterbänke zu räumen. Ihre Frettchen erledigen das mit Sicherheit...


Kann man Frettchen erziehen ?
Das Wesen des Frettchens ist ähnlich dem der Katzen. Mit der Erziehung verhält es sich ebenso. Wer von seinem Tier unbedingten Gehorsam erwartet, wird von einem Frettchen herb enttäuscht werden. Frettchen hören nicht aufs Wort, schon gar nicht aufs Erste. Wenn sie zu ihren Menschen kommen, dann eben weil es ihnen gerade so gefällt. Genauso gut können sie uns total ignorieren, wenn sie im Moment “Interessanteres” zu erledigen haben.
Man kann einem Frettchen auch nichts verbieten. Jeder Versuch Ihrerseits wird wahrscheinlich kläglich scheitern ! Am einfachsten für alle Beteiligten ist es, das Objekt der Begierde aus dem erreichbaren Feld zu räumen.
Ob ein Frettchen auf seinen Rufnamen hört, wird ebenfalls von Fall zu Fall entschieden. Sicherlich spielt dabei auch die Neugierde und der Tonfall des Menschen eine gewichtige Rolle - mit echtem Gehorsam hat es allerdings wenig zu tun !

Welches Spielzeug ist passend ?
Das im Handel angebotene Katzenspielzeug eignet sich natürlich auch für Frettchen sehr gut. Oft werden die Dinge aber nur "gebunkert". Ein Karton mit mehreren Löchern und voller Zeitungsschnipsel, eine leere Cremedose (zugeschraubt), eine Bodenvase, die man umgekippt als Höhle nutzen kann, Papiertüten mit mehreren Löchern, ein Korb voll Schmutzwäsche oder eine leere Pappschachtel sind bessere Möglichkeiten.

Tolle Sache: Ausflüge ins Freie und Spaziergänge
Die meisten Frettchen lieben und geniessen Spaziergänge im Wald, am Strand oder auf Wiesen.
Häufig tritt die Frage auf, ob Frettchen denn auch ohne Leine mitlaufen würden? Wir würden es nicht testen wollen, auch wenn einige Frettchen fallweise, relativ gut auf ihren Namen hören. Sie sind Raubtiere und zu dem extrem neugierig. Wenn drei Meter weiter ein Blatt raschelt, rennen sie dorthin, wenn 10m weiter ein anderes raschelt rennen sie dorthin und irgendwann wären sie wahrscheinlich verschwunden.
Deshalb nehmen Sie lieber eine Leine.
Für das Frettchen ist ein Spaziergang im Freien immer ein besonderes Erlebnis. Man sollte sich als Mensch aber von den eigenen Vorstellungen über einen Spaziergang trennen. Für unsere Kobolde gilt: Der Weg ist das Ziel! So ein Spaziergang kann durchaus eine Stunde oder länger dauern, aber man kommt keine 500 Meter weit. Frettchen müssen jeden Stein, jedes Grasbüschel und jeden Strauch untersuchen. Und auch überall nachsehen, was “darunter” ist. Wenn sie dann erst mal bis zur Hüfte verschwunden sind, sollte man sich in Geduld fassen. Schließlich sind wir zur Freude unserer Vierbeiner draußen...

Vor dem ersten Ausflug sollte man das Frettchen an das Tragen des Laufgeschirrs gewöhnen. Zuerst mal in der Wohnung zur Probe anlegen und kurze Zeit damit laufen lassen. Es kann passieren, dass die lieben Kleinen sich beim ersten Mal ein bisschen aufbäumen, aber wenn sie den Sinn der Maßnahme erkannt haben, gibt sich der Widerstand sehr bald.
Die handelsüblichen Geschirre werden auch meist mit einer Schelle am Halsband angeboten. Wir finden das nicht so gut, denn uns wäre es sicher auch nicht recht, mit dem Lärm einer Kirchenglocke am Hals durch die Gegend zu rennen.

Jedes Frettchen sollte sein eigenes Geschirr besitzen. Es ist dann größenmäßig genau auf das Tier eingestellt und somit werden Pannen vermieden. Das Geschirr sollte relativ fest anliegen, sonst kann es passieren, dass die flinken Tierchen bei Unmut blitzschnell den Rückwärtsgang einschalten und nach hinten rausrutschen. Den richtigen Sitz sollte man bereits in den sicheren vier Wänden bereits einstellen. Die Laufleinen der handelsüblichen Frettchengeschirre sind eindeutig zu kurz. Wir empfehlen eine variable Leine, so lange wie möglich. Auch wenn der Verkäufer im Zooladen etwas ungläubig guckt bei der Antwort auf seine Frage: “Wie schwer ist denn das Tier?” “750 Gramm.”

Beim Spaziergang mit mehreren Frettchen sollte man auch die entsprechende Anzahl Menschen zur Hand haben. Eventuell geht es noch mit 2 Tieren zugleich, aber man muss davon ausgehen, dass jedes grundsätzlich in eine andere Richtung will. Die Ausübung von Druck führt unweigerlich auch bei Frettchen zu Unmut - siehe oben.
Straßen und gepflasterte Gehwege sind nicht das Richtige für einen Spaziergang. Gärten, Parks und Wälder sind ideal, denn da gibt es viel zu entdecken und erschnuppern. Vorsicht ist jedoch bei der Begegnung mit fremden Hunden geboten!!


Autsch !! Mein Frettchen beißt !
Bei Frettchenwelpen muss man zu Anfang damit rechnen, dass man auch Bekanntschaft mit ihren spitzen Zähnen macht. Da kann auch schon mal Blut fließen, aber da muss man durch als Mensch. Woher soll so ein kleines Kerlchen auch wissen, daß sein Mensch nicht so ein dichtes Fell hat wie seine Geschwister! Hier heißt es in allererster Linie: Ruhe bewahren!!! Manchmal hilft es, dem Frettchen ins Gesicht zu pusten. Auch kräftiges Fauchen hat sich schon bewehrt. Auf keinen Fall in Panik verfallen oder gar das Tier schlagen!! Man erreicht damit nichts - das Frettchen wird höchstens scheu.

.... mir kann ohnehin niemand böse sein !!

Wenn die Süßen nur in die Haut zwicken, hilft es, die geballte Faust gegen die krause Nase zu schieben. Falls sie da noch mal nachhaken, haben sie keine große Angriffsfläche und es tut auch nicht halb so weh. Später reicht es, leicht mit dem Finger gegen die Nase zu stupsen.
Wann “später” ist, wird jedes Frettchen für sich entscheiden. Und auch, wen es gerne weiter zwickt und wen nicht. Es gibt auch bei den Frettchen ausgesprochen gutmütige Vertreter. Aber es gibt auch kleine Zwick-Teufel, die halt auch ein bisschen Spaß daran haben ihren Menschen zu sikieren. Sollte man Besitzer eines solchen sein, hilft nur viel Humor. Und man kann sich damit arrangieren, denn schließlich kennt man ja sein Tier... Besucher sollte man aber auf die besondere Vorliebe seines Vierbeiners aufmerksam machen.
Frettchen lieben es besonders, in nackte oder leicht bestrumpfte Füße und in Unterarme zu zwicken. Aber damit muss man leben - das ist einfach so und auch nicht abzugewöhnen.

Wen die Kleinen ganz besonders ins Herz geschlossen haben, dem putzen sie gern die Ohren.
Viele Frettchen küssen auch leidenschaftlich gern.
Da wird auch schon mal das ganze Gesicht abgeleckt vor lauter Liebe. Gelegentlich hat die Nase des Menschen aber doch etwas mehr zu leiden.
Es sind aber sicher nur Freudentränen, die einem wahren Frettchenfan dann in die Augen schießen !



Ein neues Frettchen kommt dazu ...
Soll die Frettchenbande vergrößert werden, muss man die Tiere zuerst behutsam aneinander gewöhnen. Sehr günstig wäre es, wenn sich die Tiere ihre neuen Freunde selbst aussuchen können. Für das "neue" Frettchen braucht man zuerst einen eigenen Käfig als Rückzugsplatz (kann auch der “Notkäfig” sein). Die erste Begegnung sollte wenn irgend möglich auf “neutralem Boden” stattfinden. So betrachtet niemand den anderen als Eindringling.
Haben sich die Tiere dann beschnuppert und sind sich nicht gleich an die Kehle gegangen, werden sie in separaten Käfigen untergebracht, die aber ganz dicht zusammen stehen sollten. Freilauf bekommt jeder extra, damit sich der Neuling auch mit seinem zu Hause vertraut machen kann. Günstig ist es, jeden Tag die Kuscheltücher auszuwechseln. Oder, wenn die Kleinen das so wollen, auch den Käfig. Je nach Temperament kann man schon am 2. Tag versuchen, alle gemeinsam draußen laufen zu lassen. Aber immer unter Aufsicht!! Bei Lärm und großem Gequieke erst mal nicht dazwischengehen - nur wenn Blut fließt!
Im allgemeinen sollte man den 2. Käfig nach einer Woche wieder entfernen können. Das erste Zusammenkuscheln und -schlafen sollte man noch gut überwachen, aber dann läuft es meistens. Von jetzt an heißt es: Chaos - und Spaß - in der Potenz!!!


Gefahren in der Wohnung

Wegen ihrer großen Neugierde sind Frettchen selbst in der Wohnung vielen Gefahren ausgesetzt:
Als Mensch sollte man die jahrelangen Erziehungsbemühungen der Eltern schnell vergessen und nur noch durch die Wohnung schlurfen. Frettchen flitzen überall herum und am liebsten zwischen den Füßen!
Geschlossene Türen sind für ein Frettchen die schlimmste Strafe. Sie werden permanent belagert. Also immer vorsichtig öffnen - der kleine Frechdachs könnte gerade dahinter sein! Besser: Türen offen lassen.
Alle Chemikalien im Haushalt sind ab jetzt tabu. Was absolut unvermeidlich ist (z. B. Spülmittel), ist hoch und sicher zu verwahren. Gleiches gilt für Medikamente. Frettchen können auch Schranktüren öffnen!!
Im Bad: Toilettenbecken und Waschmaschinen immer geschlossen halten! Aus dem Toilettenbecken gibt es für die Frettchen keinen Rückweg, genau wie aus der Waschmaschine!
Alle Fenster schließen und auch nicht kippen! Die Kleinen können sich dort einklemmen! (gleiches Problem wie bei Katzen!)
Vorsicht bei eingeschalteten Bügeleisen, Herdplatten, Backöfen und brennenden Kerzen und Zigaretten (auch -kippen)!


Richtige Ernährung und Fütterung

Frettchen sind Raubtiere und fressen weder Körner, noch Gras oder Ähnliches. Sie benötigen einen sehr hohen Eiweiß- und Proteinanteil in Ihrem Futter. Allgemein sollte ihre Ernährung zu 80% aus Fleisch und zu 20% aus Obst/Gemüse bestehen.
Der Magen-Darmkanal eines Frettchens ist im Verhältnis zu seiner Körperlänge extrem kurz. Die Anteile des Dünndarms gehen ohne deutliche anatomische Grenze in den Dickdarm über, deshalb bleibt das Futter nur etwa drei Stunden im Körper des Frettchens, was wenig Zeit für eine gründliche Verwertung läßt.
Deshalb sollte man Frettchen mindestens 2 Mal am Tag mit einem sehr nährstoffreichen, hochwertigen und leichtverdaulichen Futter füttern.
Hochwertiges Trockenfutter sollte den Frettchen den ganzen Tag zur Verfügung stehen.
Geeignet sind hochwertige Katzenfuttersorten (z.B. Royal Canin, Iams) oder spezielles Frettchentrockenfutter (im Zoofachhandel erhältlich).
Bei Gabe von Trockenfutter muss immer genügend frisches Trinkwasser bereitstehen.
Mehrmals am Tag sollte man Feuchtfutter/Dosenfutter (auch hier auf hochwertiges Futter mit hohem Proteingehalt achten) anbieten. Wichtig ist, dass dem Futter kein Zucker zugeführt wurde.
Achten Sie darauf, dass das Futter ungefähr folgende Proteinwerte hat:
mind. 30% tierische Basis.

Zusätzlich können Sie Ihren Frettchen auch Rind- und Wildfleisch, Mäuse oder Eintagsküken anbieten. Um Ihren Lieblingen ein wenig Abwechslung zu bieten, können Sie auch Herz, Leber und Niere, sowie frischer, ungewaschener Rinderpansen variieren.
Wenn Sie viel Muskelfleisch, Herz oder Innereien geben, sollten Sie wegen des hohen Phosphatgehalts zusätzlich Kalzium geben.

Auch Obst und Gemüse sind bei Frettchen sehr beliebt: Paprika, Gurke, Melone, süße Äpfel und Birnen, Papaya oder Banane. SÜDFRÜCHTE BITTE NICHT FÜTTERN !
Zusätzlich kann man Reis, Nudeln und Kartoffeln anbieten. Ganz wichtig ist allerdings, dass alles gekocht und ungewürzt ist.
Empfehlenswert ist auch alle 2-3 Wochen ein rohes Eigelb (Eiklar aber bitte gründlich trennen!).
Milch ist nicht geeignet für Frettchen, genau wie Katzen bekommen sie davon leicht Durchfall! In Maßen dürfen Ihre Frettchen jedoch spezielle Katzenmilch (ohne Lactose) (evtl. mit Vitaminflocken) geniessen, Topfen und Naturjoghurt.
Auf Schweinefleisch sollte gänzlich verzichtet werden, da es Parasitenträger ist.

Als gesundes Leckerlie können Sie auch mal Vitaminpaste aus der Tube oder vom Finger schlecken lassen. Auch Rosinen sind ein ganz spezieller Leckerbissen !
Ihre Frettchen werden Ihnen zu Füssen liegen.

Frettchen, die sehr fleischarm ernährt werden oder gar kein Fleisch erhalten, weisen oft schon nach kurzer Zeit Mangelerscheinungen auf, die Stoffwechselstörungen zur Folge haben, stumpfes Fell und einen schlechten Allgemeinzustand. Um das Frettchen gesund zu erhalten und es artgerecht zu füttern, gehört eine vielseitige und vor allem abwechslungsreiche Kost auf den Speiseplan.

Da die Mini-Bären nicht an Ort und Stelle fressen, sondern alles verschleppen und bunkern, was nicht niet-und nagelfest ist, sollte Naßfutter und Frischfleisch nur im Käfig gefüttert werden. Da sind die Bunkerecken doch erheblich begrenzter und auch schneller zu kontrollieren. Tägliche Kontrollen sind speziell im Sommer unerlässlich !
Verdorbenes Fleisch führt sehr schnell zu Vergiftungen!
Naßfutter jeden Tag ausgetauscht werden, auch wenn es nicht gefressen wurde. Futter- und Wassernäpfe sind auch täglich zu reinigen.
Auch wenn die Süßen noch so herzzerreißend darum betteln: Süßigkeiten sind tabu! Ebenso alles, was bei ihren Menschen auf den Tisch kommt. Durch Salz und die anderen Gewürze kann es sehr schnell zu Vergiftungen kommen.


Pflege

Im Großen und Ganzen sind Frettchen sind sehr pflegeleichte Tiere. Sie putzen sich selbst und auch gegenseitig, sodaß spezielle Maßnahmen von Menschenhand nicht unbedingt nötig sind. Man kann die Frettchen natürlich auch baden, aber ob man sie damit erfreut oder nicht, wird von Fall zu Fall sehr unterschiedlich sein. Manche genießen es, andere geraten in Panik. Es ist nicht unbedingt notwendig. Wenn man kleine Wasserratten hat, sollte man auf ein mildes Shampoo achten. Und hinterher ausgiebig abtrocknen.
Während des Fellwechsels genießen es die meisten Tiere mit einem groben Handtuch ordentlich durchgerubbelt zu werden. Das ist für alle Beteiligten auch einfacher, als das Fell zu Bürsten.


Krallen und Ohren
Werden die Frettchen größtenteils in der Wohnung gehalten, so ergeben sich wenige Möglichkeiten, die Krallen selbst abzuwetzen. Etwa 1x pro Monat muss man daher die Krallen des Frettchens vorsichtig schneiden. Ist man sich selbst nicht sicher genug, kann man sich das vom Tierarzt oder einem anderen Frettchenhalter zeigen lassen. Und ein bisschen “bestechen” muss man die kleinen Kobolde auch, damit sie einigermaßen friedlich bleiben. Aber das gelingt meistens sehr gut, wenn Sie die Finger voll Vitaminpaste anbieten.

Die Ohren müssen auch regelmäßig auf Verschmutzung kontrolliert werden. Manche Frettchen haben immer saubere Ohren, aber nur manche... Wenn sich ein Tier oft am Ohr kratzt, sollte der Tierarzt konsultiert werden (Milbenbefall!)


Krankheiten und Impfungen
Frettchen sind besonders empfänglich für einige virale und bakterielle Infektionen, die auch bei Hunden und Katzen auftreten können, wie Staupe, Parvovirose, Leptospirose und Tollwut (nur für Grenzübertritte nötig). Auch Erkrankungen des Menschen sind übertragbar. Nicht empfänglich sind sie dagegen für Nerzvirusenteritis und Katzenschnupfen.
Auch wenn die Tiere nur in der Wohnung gehalten werden, können Keime über Schuhe und Kleidung eingeschleppt werden, daher müssen sie einmal jährlich geimpft werden, um sie gegen diese Infektionskrankheiten zu schützen.

Wurmbefall, Kokzidien und Giardien
Auch Frettchen sind vom Befall betroffen , vorallem, wenn sie auf Spaziergänge mitgenommen werden. Auch bei Fütterung mit Frischfleisch und Futtertieren, kann es leicht zu Parasitenbefall kommen. Bei erwachsenen und gesunden Frettchen bleibt dieser Befall oft unbemerkt, da er symptomfrei verläuft. Bei grossem Stress oder geschwächtem Immunsystem vermehren sich die Parasiten aber sehr rasch und es kommt zur Infektion. Auch Neuzugänge, dessen Immunsystem keine Abwehrkräfte hat, können nach 2-3 Tagen erkranken. Es zeigt sich massiver Durchfall, der auch blutig sein kann. Die Darmwände werden sehr stark angegriffen und das Futter kann nicht mehr richtig verwertet werden. Griesiger/körniger Kot kann ebenfalls ein Anzeichen von Parasitenbefall sein, da das Protein unverdaut wieder ausgeschieden wird.
Bei Frettchen sollte daher regelmässig eine Kotprobenuntersuchung durchgeführt werden. Für die Behandlung von Würmern und Giardien hatten wir in der Vergangenheit sehr gute Erfolge mit Panacur in Pastenform für Katzenbabys, dies muss aber leicht überdosiert werden. Bei Wurmbefall 3 Tage in Folge, Giardien 5-6 Tage 1x/Tag. Das zur Zeit beste Medikament bei Kokzidien ist Baycox, 0,1ml/kg. Sollten Ihre Frettchen von Parasiten befallen sein, gibt Ihnen sicher Ihr Tierarzt gerne Hilfestellung.

Frettchen zeigen ihre Symptome oft sehr schlecht, deshalb ist es wichtig, die Tiere immer gut zu beobachten. Oft zeigen sie erst deutliche Symptome, wenn es schon fast zu spät ist. Im Gegensatz zu anderen Tieren, ist Appetit und Fressen beim Frettchen kein Zeichen von Gesundheit.
Anzeichen für eine Erkrankung können sein:
Wässrige Augen
Appetitlosigkeit
Gewichtsverlust (regelmässige Gewichtskontrollen sind daher zu empfehlen, wobei darauf geachtet werden muss, dass im Frühjahr bis zu 30% Gewichtsverlust normal ist).
Durchfall, der mehrere Tage anhällt, Frettchen dehydrieren (austrocknen) sehr rasch, bei anhaltendem Durchfall von mehr als 2 Tagen muss dringend ein Tierarzt aufgesucht werden, der eine Infusion (Elektrolyt-oder/und Glucoselösung) spritzen kann.
Niesen, Husten, Nasenfluss...
Schläfrigkeit (im Winter oder bei extremer Hitze schläft das Frettchen mehr)
Spielunlust (das Frettchen spielt plötzlich nicht mehr wie gewohnt).

Sehr häufige Erkrankungen bei Frettchen sind: Krebs, Nieren- und Leberentzündungen, Herzfehler, Lungenentzündung, Mandelentzündung, Bakterielle Infekte, Kokkzidien.
Neben den allgemeinen Erkrankungen, gibt es auch noch eine Vielzahl von frettchentypischen Krankheiten wie: Nebennierenerkrankung, Lymphosarkom, Insulinom, Aleuten Krankheit
Bei Frettchen gilt: Lieber einmal zuviel, als einmal zu wenig zum Tierarzt! Oft kann nur ein Blutbild Aufschluss geben. Es ist wichtig, einen wirklich frettchenerfahrenen Tierarzt zu konsultieren!


Kastration: Ja oder NEIN ?
Wenn Sie mit Ihren Frettchen nicht züchten möchten (und das wäre mehr als wünschenswert, denn es gibt bereits genug Frettchenelend!), dann ist es unumgänglich, die Tiere kastrieren zu lassen. Erstens fangen unkastrierte Rüden an, alles Mögliche zu markieren, was mit einem starken, unangenehmen Geruch verbunden ist und unkastrierte Fähen können, wenn Sie nicht gedeckt werden, an Dauerranz erkranken, die meist tödlich verläuft.
Zweitens wird durch das Kastrieren das unkontrollierte Vermehren gestoppt. Das Wesen und Wohlbefinden Ihres Frettchens wird dadurch nicht negativ beeinflusst, sie werden ganz im Gegenteil an einem kastrierten Frettchen mehr Freude haben, da dieses eben keinen Geschlechtstrieb mehr hat und ausgeglichener lebt.
Bei einer Kastration werden die hormonproduzierenden Keimdrüsen operativ entfernt. Beim Rüden werden die Hoden entfernt, bei einer Fähe die Eierstöcke.

Wann kann ein Frettchen kastriert werden?
Ein Rüde kann im Alter von ca. ½ Jahr kastriert werden. Fallweise sind einige Rüden frühreif, andere sind Spätzünder. Sicher können Sie sich sein, sobald die Hoden deutlich herausgekommen, sichtbar, sind.
Eine Fähe ist meistens erst etwas später geschlechtsreif als gleichaltrige Rüden. Man sieht es deutlich, wenn die Vulva anfängt anzuschwellen. Bei Fähen ist es mit dem Kastrationszeitpunkt etwas komplizierter als bei Rüden. Sobald Sie merken, dass die Vulva sich langsam herausbildet, sollten Sie umgehend zu Ihrem Tierarzt und einen Termin zum Kastrieren ausmachen. Sollten Sie den Zeitpunkt „verpassen“ und die Vulva voll angeschwollen ist, wird ein kompetenter Tierarzt das Tier nicht mehr kastrieren wollen. Denn dann ist sie so stark durchblutet, dass es bei der Operation zu Komplikationen kommen könnte.
Unkastrierte Fähen können dauerranzig werden, d.h. wenn die normale Zeitspanne der Ranzzeit von ca. 4 Wochen überschritten ist, muss umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden, der eine "Notkastration" vornimmt.
Man hat dann die Möglichkeit, die Ranz durch eine Hormonspritze zu unterbinden. Die Fähe hat dann das Gefühl, dass sie gedeckt worden ist und die Vulva schwillt wieder ab. Danach muss dann aber sofort kastriert werden, sonst besteht die Gefahr einer lebensgefährlichen Hormonvergiftung. Obwohl die Hormonbehandlung sehr umstritten ist, ist uns bisher nichts Negatives bekannt und alle uns bekannten Tiere haben das unbeschadet verkraftet.

Nach der Operation sind Rüde und Fähe natürlich sehr mitgenommen. Einige Tierärzte behalten die Tiere in der Praxis, bis sie völlig erholt sind, andere geben den Besitzern die Tiere wieder mit. Wichtig ist in beiden Fällen, dass Sie ihren Liebling warm halten. Am besten auf eine Wärmflasche oder auf den eigenen Oberkörper legen. Fressen und trinken dürfen Sie erst wieder, wenn Sie wieder geradeaus auf allen vier Füssen laufen können. Genauere Anweisungen wird Ihnen ihr Tierarzt geben.



Auslandsreisen mit Ihren Frettchen:
Am 01.10.2004 tritt für Reisen mit Hunden, Katzen und Frettchen eine neue EU-Regelung in Kraft Reisen mit Heimtieren
Bei der Einreise in andere EU-Staaten ist die Vorlage eines internationalen Heimtierpassen erforderlich.
Weiters müssen die Tiere mittels eines Mikrochips einwandfrei identifizierbar sein. Die Chip-Nr. ist auch im Tierpaß eingetragen.
Bis zum Jahr 2011 ist auch eine Tätowierung ausreichend.
Für Reisen nach Großbritannien, Irland und Schweden gelten für Frettchen weiterhin verschärfte Einreisebedingungen.



Zum Schmunzeln: Der Frettchenknigge
(gefunden im Internet - Autor unbekannt)


Das Leben des Frettchens und seine Gedanken

Es ist angerichtet
Fresse niemals aus dem eigenen Napf, wenn du Essen vom Tisch klauen kannst!
Jammere niemals vor Hunger, bevor dein Mensch das Futter aus dem Schrank genommen hat!
Schreie dann so, als ob seit Tagen nichts mehr zu fressen bekommen hast!
Ignoriere das Futter sodann, sobald es im Napf ist!

Wenn Gäste kommen
Suche dir einen Schoß zum Sitzen, der einen guten Kontrast zur Fellfarbe abgibt - z. B. schwarzes Frettchen auf weißer Hose!
Begleite die Gäste deines Menschen immer zur Toilette!
Tue nichts, setze dich hin und starre sie an!
Beschmuse den Gast am hartnäckigsten, der sagt, dass er sich vor Frettchen fürchtet!

Türen
Toleriere keine geschlossene Tür!
Kratze daran oder schlage dagegen!
Gehe niemals durch die sodann geöffnete Tür!
Bleibe - besonders bei kalten Außentemperaturen - auf der Schwelle stehen und beginne über alles Mögliche nachzudenken!

Haushalt
Setze dich niemals in einen Korb mit Schmutzwäsche!
Warte, bis alles warm aus dem Trockner kommt - besonders wichtig bei Handtüchern !
Hilf stets beim Betten machen! (Besonders Spaß macht es, unter Laken oder in Kopfkissenbezüge zu schlüpfen) Achte darauf, dass du deine Katzentoilette sofort wieder benutzt, nachdem dein Mensch sie gereinigt hat!

Zusammenleben mit deinen Menschen
Setze dich immer zu dem Menschen, der gerade beschäftigt ist!
Versuche, dich auf die Zeitung zu legen, die er gerade lesen möchte!
Setze dich auf das Briefpapier, wenn dein Mensch einen Brief schreiben möchte!
Beginne alsbald, den Kugelschreiber vom Tisch zu werfen Warte mit dem Papier beißen, bis der Brief beendet ist und verziere ihn mit einem schönen Zackenmuster!

Computer
Spiele auf der Tastatur, wenn dein Mensch eben einmal den Computer verlässt!
(Du wirst erstaunt sein, was du so alles auf dem Bildschirm siehst)

Übelkeit
Versuche schnell ins Bett zu kommen!
Versuche es auf dem Teppichboden, wenn die Zeit nicht reicht!
Sieh zu, dass die Pfütze für einen menschlichen, nackten Fuß gut erreichbar ist!

Sauberkeit
Denke daran, dass es deine Aufgabe ist, deinen Menschen darin zu unterstützen!
Schlecke am besten sein Gesicht ab, während er schläft!



WIR WÜNSCHEN IHNEN GANZ VIEL FREUDE UND SPASS MIT IHREN FRETTCHEN !