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Krankheiten des Hundes



Ein verantwortungsbewusster Hundehalter sollte darüber informiert sein, welche Krankheiten und Gefahren seinem vierbeinigen Freund drohen, und vor allem, was vorbeugend unternommen werden kann, um das Vermeidbare zu verhindern. Schutzimpfungen sind unverzichtbarer Bestandteil der Krankheitsvorbeugung. Die regelmäßige Schutzimpfung kann Sie vor vielen Kümmernissen mit Ihrem Hund bewahren. Ihr Hund wird es Ihnen danken - täglich, jahrein, jahraus.
Diese Seite kann Ihnen ein Basiswissen über einige wichtige Infektionskrankheiten beim Hund vermitteln - sie kann, soll und darf in keiner Weise den fachkundigen Beistand durch Ihren Tierarzt ersetzen.


Folgende Werte können beim Hund als Normwerte angenommen werden:
- Atmung: 10 bis 30 Atemzüge pro Minute
- Körpertemperatur: 37,5°C bis 39,0°C
- Puls: 70 bis 120 Schläge pro Minute
- Kapillare Rückfüllungszeit: 1 bis 2 Sekunden (Mundschleimhaut)




PARVOVIROSE ("Katzenseuche")
Praktisch über Nacht verbreitete zu Beginn der 80er Jahre eine für Hunde tödliche Virusinfektion Angst und Schrecken bei Hundebesitzern: Parvovirose - sie ist heute die bedeutendste virale Infektionskrankheit des Hundes. Eine Erkrankung, die vor allem das Immunsystem und den Darm des Welpen betrifft. Die Krankheit verläuft akut und heftig, sodass unbehandelte Hunde innerhalb weniger Tage qualvoll verenden können.

Parvoviren, die Erreger dieser Krankheit, werden von betroffenen Hunden millionenfach über einen längeren Zeitraum mit dem Kot ausgeschieden. Virushaltiger Kot ist also die Hauptursache für eine Ansteckung. Besonders gravierend ist dabei das Problem, dass die Erreger sehr stabil und langlebig sind. Noch Jahre später können sie eine Erkrankung hervorrufen. Praktisch jedes „Hundehäufchen“ stellt eine potenzielle Gefahr dar. Sei es, dass Ihr Hund beim Ausgang daran schnuppert, oder dass Sie selbst das Virus, z. B. an den Schuhen haftend, mit nach Hause bringen.

Die Erkrankung beginnt zunächst mit Fieber und Mattigkeit. Bald darauf stellt sich Erbrechen und schwerer, meist blutiger Durchfall ein. Bei sehr jungen Welpen kann die Infektion zum akuten Herztod führen, ohne dass die Welpen vorher Krankheitssymptome gezeigt haben. Erkrankte Hunde müssen umgehend in tierärztliche Intensivbehandlung. Da gegen das Virus selbst nur spezielle Medikamente wirksam sind, kommt es trotz intensiver Behandlung vor allem bei jüngeren Hunden häufig zum tödlichen Verlauf. Bei Hunden, die die Erkrankung überleben, können dauerhafte Herzschäden mit entsprechend eingeschränkter Leistungsfähigkeit zurückbleiben.

Die Parvovirose wird gelegentlich auch als „Katzenseuche der Hunde“ bezeichnet. Eine Ansteckung durch Katzen ist jedoch ausgeschlossen. Dagegen können Hunde in seltenen Fällen als Ansteckungsquelle für Katzen fungieren.
Neueste Untersuchungsergebnisse haben gezeigt, dass die zweimalige Impfung gegen Parvovirose in vielen Fällen nicht ausreicht, um Hunde sicher vor Parvovirose zu schützen. Ausgehend von den Ergebnissen dieser Studie rät Prof. Truyen daher in gefährdeten Gebieten zu einer frühen Parvoimpfung ab der 6. Woche und zu einer Nachimpfung in der 15. - 16. Lebenswoche.



STAUPE
Die Staupe ist die zweite gefürchtete und virale Infektionskrankheit des Hundes, die sich aber biologisch in vielerlei Hinsicht von der Parvovirose unterscheidet. So ist das Krankheitsbild verschieden, die Staupe betrifft vor allem den Atmungstrakt und das Nervensystem, und die Übertragung erfolgt praktisch ausschließlich durch direkten Tierkontakt. Das heißt, ein Welpe kann sich nur durch einen Staupevirus infizierten, meist schon erkrankten, Hund anstecken.

Problematisch ist, dass das Virus (wenn auch selten) von einem infizierten, gesund erscheinenden Tier über einen längeren Zeitraum ausgeschieden werden kann. Auch gegen die Staupe sind wirkungsvolle Impfstoffe verfügbar, die bei regelmäßiger Anwendung verläßlich schützen. In besonders gefährdeten Gebieten besteht die Möglichkeit, die jungen Welpen (6. Lebenswoche) mit einem Masernimpfstoff zu impfen, und sie dadurch zu einem sehr frühen Zeitpunkt gegen die Staupe zu schützen.

Erste Krankheitsanzeichen treten etwa 1 Woche nach der Ansteckung auf. Sie beginnen mit hohem Fieber, Appetitlosigkeit und Mattigkeit. Begleitet werden die Symptome von anfänglich wässrig-klarem Augen- und Nasenausfluss, der im weiteren Verlauf dann zähflüssig-eitrig wird. Dieser Ausfluss ist in höchstem Maße ansteckend. Entweder unmittelbar anschließend, oder nach einer Phase der scheinbaren Erholung, können weitere Krankheitssymptome auftreten: Erbrechen, wässrig bis blutiger Durchfall (Darmform der Staupe) und/oder Husten, Atembeschwerden, Lungenentzündung (Lungenform der Staupe). Eine besonders gefürchtete Komplikation ist die sog. nervöse Form der Staupe. Dabei verursacht das Staupevirus Schädigungen am Gehirn. Dies äußert sich in psychischen Veränderungen, Zittern, Gleichgewichtsstörungen, Lähmungen und Krampfanfällen, vergleichbar dem Erscheinungsbild der Epilepsie. Der Schweregrad der verschiedenen Formen kann variieren. Die "nervöse" Form endet jedoch praktisch immer tödlich bzw. erfordert, dass der Hund aus tierschützerischen Gründen eingeschläfert werden muss.



ANSTECKENDE LEBERENTZÃœNDUNG(HEPATITIS - H.c.c.)
Auch bei Hunden gibt es eine ansteckende Virushepatitis. Gefährdet sind allerdings nur Hunde; auf den Menschen ist diese Infektionskrankheit nicht übertragbar. Kranke, aber auch gesund erscheinende Hunde sind die Hauptüberträger der Erkrankung. Ein direkter Kontakt zwischen Hunden ist jedoch nicht immer erforderlich, weil das Virus lange ansteckend bleibt und so auch indirekt übertragen werden kann. Hunde, welche die Erkrankung überstanden haben, können noch monatelang Hepatitisviren ausscheiden und verbreiten.

Die Krankheit beginnt, wie alle Virusinfektionen, mit Fieber, allgemeiner Mattigkeit, Appetitlosigkeit. Im weiteren Verlauf kommt es zu Augen- und Nasenausfluss (aus diesem Grund wurde die Krankheit früher oft mit Staupe verwechselt), Erbrechen, manchmal auch Durchfall und zu Schmerzen in der Lebergegend. Die Leberschädigung verursacht unter anderem Störungen in der Blutgerinnung. Daneben kann es bei dieser Erkrankung auch zu einer vorübergehenden Hornhauttrübung am Auge und zu chronischen Nierenschäden kommen. Schwerst erkrankte Hunde sterben unter Krämpfen teilweise sogar über Nacht, ohne vorher lange krank gewesen zu sein. Hunde, die überleben, zeigen verringerte Gewichtszunahme, und oftmals bleibt eine chronische Hepatitis zurück.
Zum Glück wird diese Erkrankung beim Hund nur noch sehr selten beobachtet, eine Umfrage in Untersuchungslabors erbrachte den Nachweis von CAV-1 in nur etwa fünf Fällen innerhalb der letzten zehn Jahre. Das beinahe Verschwinden des Virus ist wahrscheinlich auf die wirksame Impfprophylaxe zurückzuführen, die in den letzten ca. 20 Jahren durchgeführt wurde. Trotzdem ist es sinnvoll, die Impfung beizubehalten, um ein Wiederauftreten dieses Virus zu verhindern.



LEPTOSPIROSE
Diese Infektionskrankheit wird durch bestimmte Bakterien hervorgerufen und kann sowohl Tiere als auch Menschen betreffen.
Hunde jeder Altersgruppe sind für die Krankheiten empfänglich. Infizierte Hunde können Erreger über lange Zeit mit dem Urin ausscheiden.

Daneben sind Ratten und Mäuse eine wichtige Infektionsquelle. Jedoch muss der Hund nicht unbedingt direkten Kontakt mit diesen Tieren oder mit Artgenossen haben. Der Erreger kann nämlich über längere Zeit in Pfützen überleben, sodass sich Hunde, die daraus trinken, auch auf diesem Weg anstecken können.
Ein bis zwei Wochen nach der Infektion kommt es zur Erkrankung mit oft typischen, schwer zu deutenden Symptomen. In schweren Fällen beginnt die Krankheit mit plötzlicher Schwäche, Futterverweigerung, Erbrechen und Fieber. Atembeschwerden und vermehrter Durst sind ebenso wie häufiger Harnabsatz weitere Anzeichen. Bei manchen Hunden entwickelt sich auch eine Gelbsucht. Erkrankte Hunde erheben sich nur ungern und äußern Schmerzen bei Druck auf die Nierengegend. Das Überstehen der Krankheit kann chronische Nierenschäden hinterlassen.



VIRUSHUSTEN (besser bekannt als Zwingerhusten)
Diese Erkrankung der Luftröhre und der Bronchien wird oft irreführend auch als Zwingerhusten bezeichnet. Der Grund dafür ist, dass zwar am häufigsten Hunde betroffen sind, die mit vielen anderen eng zusammenleben (z.B. im Tierheimzwinger oder in Tierpensionen). Grundsätzlich kann aber jeder Hund davon betroffen sein, der beim Auslauf mit Artgenossen in Kontakt kommt.
Die Ursache für den Husten sind bestimmte Virusarten, wie z. B. das Parainfluenza- und das Adenovirus. Bakterien können zu einem komplizierten Krankheitsverlauf mit Lungenentzündung beitragen, wenngleich in den seltensten Fällen akute Lebensgefahr besteht. Gequälter, trockener Husten, der anfallsweise auftritt, beeinträchtigt aber das Allgemeinbefinden und die Leistungsfähigkeit der Hunde außerordentlich. Überall wo viele Hunde zusammenkommen, verbreitet sich der Husten sehr rasch.
Durch spezielle, moderne Kombinationsimpfstoffe, die üblicherweise zur Schutzimpfung gegen einige hier beschriebenen Krankheiten eingesetzt werden, schützen auch gegen Parainfluenza- und Adonaviren, die am Zustandekommen des Virushusten beteiligt sind.





Tollwutträger Europas
TOLLWUT
Gewiss sind Ihnen die Hinweisschilder auf einen „Tollwutsperrbezirk“ an vielen Ortseinfahrten bekannt. Der Gesetzgeber trägt damit der Tatsache Rechnung, dass die Tollwut nach wie vor eine der gefährlichsten Virusinfektionen für Mensch und Tier ist.

Empfänglich für die Krankheit sind alle warmblütigen Tiere. Die Hauptinfektionsquelle sind wild lebende Fleischfresser, in erster Linie Füchse. In letzter Zeit wurde das Virus aber auch verschiedentlich bei Fledermäusen nachgewiesen. Tollwutviren werden von infizierten Tieren mit dem Speichel ausgeschieden. Bissverletzungen durch tollwutinfizierte Tiere sind deshalb besonders gefährlich, weil das Virus über Wunden in den Körper gelangt. Deshalb sollten Sie auch unbedingt vermeiden „besonders zutrauliche Wildtiere“ oder zum Beispiel einen überfahrenen Fuchs mit der bloßen Hand zu berühren.

In typischen Fällen verläuft die Tollwut in drei Phasen.
Das erste Anzeichen ist oft eine Verhaltensänderung (scheue Tiere werden z.B. zutraulich). Im weiteren Verlauf kann es zu Erregungszuständen und schließlich kurz vor dem Tod zu Lähmungen kommen. Da die Krankheitserscheinungen bei Tollwut sehr vielfältig sein können, muss dringend empfohlen werden, falls Sie selbst oder Ihr Hund Kontakt mit einem tollwutkranken oder verdächtigen Tier hatte, unverzüglich einen Arzt oder Tierarzt aufzusuchen. Geimpfte Hunde sind in diesem Fall rechtlich besser gestellt als ungeimpfte, für die sogar eine sofortige Tötung angeordnet werden könnte.

Für Auslandsreisen ist zu beachten, dass die einzelnen Länder ganz bestimmte Einreisebestimmungen erlassen haben. In der Mehrzahl der Fälle wird die Einreise mit einem Hund nur dann erlaubt, wenn eine gültige Tollwutimpfung nachgewiesen werden kann. Diese muss in der Regel mindestens vier Wochen, höchstens aber ein Jahr zurückliegen. Nähere Auskünfte erteilen Tierärzte, Automobilclubs (ÖAMTC, ARBÖ, etc.), das ROTE KREUZ und Veterinärämter.




BORRELIOSE-INFEKTION
(Zeckenimpfung)

Die Borreliose ist eine durch Zecken übertragbare bakterielle Infektion. Erreger der Zecke-Borreliose sind winzige Bakterien, die wie Korkenzieher aussehen. Hauptüberträger ist die in Österreich weit verbreitete Zeckenart, der "Holzbock".

Die Krankheit beginnt oft erst Tage oder Wochen, nachdem die Zecke gesaugt hat. Zu Beginn zeigen sich beim Hund wenig markante Symptome, wie sie im Anfangsstadium vieler Infektionskrankheiten auftreten: Mattigkeit, Appetitlosigkeit, Fieber. Die dann einsetzenden Gelenkentzündungen lassen schon eher einen Verdacht auf Borreliose aufkommen. Meist sind verschiedene Gelenke wechselnd betroffen, vor allem die Gelenke an den Vorder- und Hinterläufen.
Der Tierarzt kann eine Borrelioseinfektion durch eine Blutuntersuchung sicher feststellen.
Das Risiko einer Ansteckung herrscht praktisch überall dort, wo Zecken anzutreffen sind. Der Holzbock lauert besonders in Laub- und Mischwäldern, an Waldrändern und Lichtungen mit großwüchsigen Gräsern, in buschreichen Gegenden, aber auch in städtischen Parks und naturnahen Hausgärten.
Zeckensaison ist von März bis Oktober mit Höhepunkten im Frühjahr und Herbst.
Schützen Sie ihren Hund durch eine entsprechende Impfung !
Der optimale Impfzeitraum liegt in der kalten Jahreszeit (von Oktober bis Februar). Dadurch wird rechtzeitig vor dem Aktivwerden der Zecken ein Impfschutz aufgebaut. Ein Impfbeginn ist aber das ganze Jahr über jederzeit möglich und sinnvoll.




CORONAVIRUSINFEKTION
Hierbei handelt es sich um eine erst seit kurzem bekannte, hochansteckende Darminfektion. Die Krankheit kann Hunde jeden Alters befallen. Die Infektion ist in Europa, Nordamerika und Australien bekannt, dürfte jedoch weltweit verbreitet sein.

Das Virus verursacht besonders bei jungen Hunden Fressunlust, wässrigen Durchfall mit Blutbeimengung und Erbrechen. Die Krankheit ist deshalb nur schwer von der Parvovirose zu unterscheiden, die jedoch in der Regel weitaus schwerer verläuft.
Die Ansteckung mit dem Coronavirus erfolgt durch Kontakt mit Kot, der von infizierten Hunden ausgeschieden wird.
Ein wirksamer Impfstoff steht in Österreich noch nicht zur Verfügung. Ihr Tierarzt wird Sie aber gerne über den aktuellen Stand der Entwicklung informieren.


Hier einige Buchtipps zu diesem Thema: