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Flohbefall



Katzenfloh unter dem Mikroskop

Flohlarve


Der Floh:
Die Floh-Saison beginnt im April und endet erst im September.

Die meiste Zeit ihres Lebens verbringen die Flöhe in ihrer Jugendzeit, entweder als Ei, Puppe oder Larve, daher ist der größte Teil einer Floh-Population noch nicht erwachsen. Erst ausgewachsene Flöhe suchen ihre Wirte wie Katzen und Hunde.
Die Flöhe befinden sich nicht nur am Haustier selbst sondern auch im Umfeld und in der Wohnung und müßen daher an allen Orten parallel bekämpft werden. Flöhe verursachen nicht nur juckende Bisse sondern übertragen auch viele Krankheiten, z.B. Typhus oder andere Parasiten z.B. Bandwürmer. Der am meisten verbreitetste Floh ist der Katzenfloh (Ctenocephalides felis) der auch andere Tiere wie Hunde befällt. Aus einem weiblichen Floh können bei guten Bedingungen in einer Saison bis zu 30.000 Nachkommen entstehen.
Viele Millionen Jahre Überlebenskampf haben den Floh zu einem wahren Überlebenskünstler gemacht, gegen den der Mensch nie gewinnt, sondern nur durch ständige Wachsamkeit die Zahl der Gegner niedrig halten kann.

Es gibt über 2.500 verschiedene Floharten. Flöhe sind etwa 1-2 mm lang, flügellos, flach, rot-braun bis braun-schwarz und besitzen eine harte Schale. Diese ist so hart, daß ein Floh nicht wie andere Insekten totgeschlagen werden kann. Die Beine und der Körper sind mit rückwärts gerichteten Borsten besetzt. An den Enden jeder der 6 Beine befinden sich Krallen, mit welchen sich der Floh an Säugetieren festklammert. Da der Floh flach ist, kann er problemlos zwischen den Haaren seines Wirtes umherspazieren. Der Floh hat zwei einfache Augen und zwei kurze Fühler. Er springt ohne Probleme bis zu 40 cm hoch und kann bis zu 100 mal schneller beschleunigen als jeder Rennwagen. Mit seinem sägezahnartigen, nadelförmigen Kiefer schneiden sie sich den Weg durch die Haut ihres Wirtes um das Blut der Säugetiere zu saugen. Flöhe drinken etwa das 15-fache ihres Körpergewichtes an Blut und sie werden durch Wärme, Bewegung und Kohlendioxyd angelockt.


Der Floh-Lebenszyklus:
Der Lebenszyklus des Flohes besteht aus vier Stadien: Ei, Larve Puppe und der erwachsene Floh. Die weiblichen Flöhe legen Eier, aus denen die Larven schlüpfen und diese spinnen einen Kokon, aus dieser Puppe schlüft ein junger sehr hungriger Floh.
Ein weiblicher Floh legt zwischen 20 und 50 Eier am Tag und lebt etwa 4 Monate. Im Schnitt legt ein weiblicher Floh etwa 2.000 Eier. 2 von 3 Flöhen sind weiblich.

Der erwachsene Floh braucht Blut um zu überleben, daher beißt er Säugetiere. Mit einer Mahlzeit ist er in der Lage bis zu 2 Monate zu überleben. Aber der Floh sucht sich am liebsten einen Wirt, bei dem er den Rest seines Lebens verbringen kann.

Wenn die Umwelt optimale Bedingungen bietet, schlüpfen aus den Eiern schon nach zwei Tagen die Larven, sind die Bedingungen schlechter kann es auch bis zu zwei Wochen dauern. Gute Bedingungen sind 18ºC bis 32ºC und eine Luftfeuchtigkeit von 75%-85%, über 34°C sterben die Eier ab, unter 5°C schlüpfen diese nicht - können aber über ein Jahr auf bessere Bedingungen warten. Die Floheier sind sehr klein und weiß und mit dem Auge kaum sichtbar. Die braunen Punkte auf den Haustieren sind keine Floh-Eier sondern nur der Flohkot aus den Resten der Blutmahlzeit.

Das Stadium der Larve dauert zwischen einer und zwei Wochen. In dieser Zeit ernährt sich die Larve von dem organischen Material, das sich überall findet: z.B. Krümmel und Hautschuppen. Zum Verpuppen ziehen sie sich die Larven in dunkle, ruhige und feuchte Stellen zurück, z.B. unter Möbel, zwischen Polsterkissen und Fußleisten. Die Larve stirbt wie die Eier ab 34°C.
Die verpuppte Larve hat nun eine harte Schale in der sie sich in den erwachsenen Floh verwandelt. Das Stadium der Puppe dauert etwa zwei Wochen bis zu 6 Monaten, je nach Bedingungen. In diesem Stadium ist der Floh am schwersten zu töten. Wenn der Floh in der Puppe erwachsen ist, wartet er auf Signale von draußen um zu schlüpfen. Ein Signal ist z.B. ein Luftzug in der Nähe der Puppe, innerhalb von Sekundenbruchteilen schlüpft der Floh.

Je nach Umweltbedingungen kann die Dauer vom Ei zum frischgeschlüpften Floh zwischen 3 Wochen und 6 Monaten liegen. Gute Bedingungen sind Haustiere, Teppiche, Gras, Möbel, Wärme und Feuchtigkeit. Sollten über einen längeren Zeitraum die Bedingungen gut sein, so kann die Flohplage enorme Dimensionen annehmen.

Der Flohbiß:
Nach einem Flohbiß fängt die Bißstelle zu jucken an und verfärbt sich rot. Oft befinden sich die Bißstellen in Gruppen zu 4-5 Bissen an Beinen, Armen, Schultern und am Bauch. Flöhe bevorzugen bestimmte Menschen und besonders Kinder. Kinder werden oft Opfer von Flöhen, da diese länger und öfter mit ihren Haustieren spielen und der Kontakt enger wird. Flohbiße sollte man sofort mit Seife und Wasser abwaschen und trotz Juckreiz sollte man sich nicht kratzen um Sekundär-Infektionen zu vermeiden. Bei Verdacht auf eine solche Infektion muß ein Arzt aufgesucht werden, denn der Flohbiß kann auch oftmals allergische Reaktionen auslösen.

Erste Anzeichen für Flohbefall:
- Das Haustier kratzt sich und fühlt sich unwohl.
- Dunkle kleine Stellen auf der Haut.
- Stellenweise Haarverlust.
- Salz und Pfeffer (Floh-Eier und Floh-Kot) auf der Schlafdecke

Die verschieden Stadien des Floh finden sich im Umfeld des Haustieres. Wenn ein Floh Eier legt, so bleiben diese nur einige Minute in den Haaren des Haustieren und fallen dann zu Boden. Am Schlafplatz des Haustieres finden sich daher die meisten Floh-Eier. Weitere Eier finden sich entlang des Weges, den das Haustier am liebsten nimmt. Daher muß man zur Bekämpfung der Flöhe all die Plätze kennen, an denen sich das Haustier am längsten aufhält.

- Das Haustier sollte sich bester Gesundheit erfreuen und gute Nahrung bekommen, kranke oder schlecht ernährte Haustiere riechen für Flöhe besonders attraktiv.
- Der Kampf gegen die Flöhe muß an allen Fronten stattfinden: Am Haustier, im Haus, Hof und Garten
- Da sich die Flohpopulation in allen vier Stadien befindet, müßen alle Stadien bekämpft werden.
- Das Haustier hat nur die erwachsenen Flöhe, daher muß sich dort der Kampf auch gegen diese richten, Mittel gegen Eier, Larven oder Puppen helfen dort nicht weiter.
- Im Haus verstecken sich die Larven in Ritzen von Möbeln, Fußböden, Fußleisten und zwischen Polstern. Im Freien verstecken sich die Flöhe gerne unter Büschen, Sträuchern und im Gras.
- Da ein Luftzug die erwachsenen Flöhe aus ihrem Kokon schlüpfen läßt, ist Staubsaugen ein gutes Mittel um die Flöhe schlüpfen zu lassen und direkt einzusaugen. Dadurch wird die Zahl der schlupffähigen Flöhe erheblich reduziert. Die Eier, Larven, Puppen und Flöhe befinden sich jetzt im Staubsaugerbeutel, der jetzt schnellstens entsorgt gehört.


Linke Bildhälfte: ausgekämmter Flohkot
Rechte Bildhälfte:rötliches Aussehen des befeuchteten Flohkots
DIAGNOSE (der sichere Nachweis von Flöhen oder Flohkot)
Flöhe werden am einfachsten mit einem speziellen Flohkamm (der nur zur Diagnose nützlich ist, nicht aber zur Entfernung der Flöhe!!) entdeckt.
Flohkot wird ebenfalls im Flohkamm gesehen. Man kann das Fell der Tiere auch auf nassem Löschpapier ausschütteln; dabei färbt der Flohkot (Blutreste) das Papier rotbräunlich.
Im Zweifelsfalle wird man bei Verdacht eine Flohtherapie anstreben; ein Behandlungserfolg zeigt danach die Richtigkeit der Verdachtsdiagnose.


Flöhe können Bandwürmer auf Hunde und Katzen übertragen und
hungrige Hunde- und Katzenflöhe nutzen auch den Menschen als Nahrungsquelle!


Wie bekommt man eine Floh-Plage unter Kontrolle:
Jeder Hunde- und Katzenbesitzer braucht früher oder später einen guten Rat wie er die Flöhe an seinen Haustieren und in seinem Haushalt wieder los wird. Man braucht nicht unbedingt giftige Chemikalien, sondern es reichen einige einfache Maßnahmen.

1/ Das Haustier wird gekämmt und gebadet,
2/ der Schlafplatz und Decken werden mit dem Staubsauger gründich gereinigt
3/ Vitamin B1, das sich z.B. in Bierhefe befindet, sollte der Nahrung in kleinen Mengen beigesetzt werden, da Flöhe B1 nicht mögen. Dies sollte aber vorher mit dem Tierarzt abgesprochen werden, da einige Tiere Verdauungsprobleme bekommen können.
4/ Wenn das Haustier sich oft im Freien aufhält, sollte der Garten oder Hof mit Wasser aus dem Schlauch gereinigt werden. Dies reduziert die Menge der Flöhe, die das Haustier mit in Haus bringen kann.
5/ Damit das Kämmen seine gewünschte Wirkung zeigt, sollte man einen guten,feinzahnigen Flohkamm benutzen. .
Weiters braucht man eine Schale mit Seifenwasser und ein Handtuch. Die mit dem Kamm gefangenen Flöhe werden in dem Seifenwasser getötet. Die gefangenen Flöhe sollten auf keinen Fall mit den Fingern zerquetscht werden, da die Flöhe selbst Parasiten und Krankheitserreger beherbergen. Die Haut des Haustieres sollte dabei trocken bleiben, daher sollte der Kamm und die Hände mit dem Handtuch trocken gehalten werden.

Eine wirklich wirkungsvolle Flohbehandlung bei ihrem Haustier würde also etwa wie folgt aussehen:

- Behandlung der erwachsenen Flöhe auf dem Tier z.B durch Spot-on Präparate (Halsbänder, Puder und Schampoos besitzen z.Z keine ausreichende Wirksamkeit). Es gibt Spot-on Präparate, die bis zu 12 Wochen lang eine gute Wirksamheit aufweisen. Einige dieser Präparate besitzen ebenfalls eine Wirksamkeit gegen Zecken.

- Verhinderung der Weiterentwicklung der Jugendstadien in der Umgebung des Tieres. Dies kann durch Aussprühen oder Vernebeln von geeigneten Wirkstoffen in der Wohnung versucht werden (VORSICHT : Auch Menschen haben wochenlang Kontakt mit dem Medikament). Eine gute, leider sehr arbeitsintensive Möglichkeit ist das Einbürsten von Borsalzen in den Teppichboden. Diese Stoffe sind quasi ungiftig, relativ preisgünstig und wirken sehr lange (1 Jahr !) rein physikalisch durch Austrocknen der Eier und Larven.

- Eine bequemere aber relativ teure Alternative ist die Behandlung der Tiere zusätzlich zum Adultizid mit Wirkstoffen, die verhindern, daß die Eier der Flöhe, die sich auf dem behandelten Tiere befanden, zum erwachsenen Floh heranreifen können (Wachstumsregulatoren).

Flohspeichelallergie bei Hunden und Katzen(eine Flohallergie beim Hund kann durch einen Intrakutantest oder Bluttest festgestellt durch Ihren Tierarzt leicht festgestellt werden).
Hunde zeigen dann eine Hautentzündung v.a im Bereich der Kruppe, der Hinterbeine und der Bauchunterseite. Die Haut zeigt rote Papeln, Haarlosigkeit und wird bei längerer Dauer schwarz und lederartig.
Katzen zeigen oft Krüstchen im ganzen Fell, v.a im Kopf- und Rückenbereich.
Manchmal führt das starke Lecken bei Katzen auch zur Haarlosigkeit an Bauch und Flanken oder zu stark juckenden Hautveränderungen auf dem Kopf vor den Ohren.

Bei Tieren, die eine Flohallergie aufweisen, ist neben einer konsequenten und langfristigen Eliminierung sämtlicher Flohgenerationen evt. zusätzlich eine Behandlung mit antiallergischen Präparaten notwendig.
Evtl. eine Bandwurmbehandlung durchführen.
Eine konsequente Flohbehandlung wird über mindestens 6 Monate durchgeführt.

Alle diese Präparate zur Flohbekämpfung sind bei Ihrem Tierarzt erhältlich. Die für Sie günstigste Vorgehensweise zur Bekämpfung und Eliminierung von Flöhen aus der Wohnung können Sie ebenfalls am besten zusammen mit einem Tierarzt bestimmen.