Kastration
Viele Rüden sind problemlose Familienhunde und müssen nicht kastriert werden.
Falls Sie sich zur Kastration ihres Rüden entscheiden, sollte dieser (problemlose) Eingriff vor der Geschlechtsreife durchgeführt werden. |
In folgenden Fällen wird jedoch eine Kastration empfohlen:
Starkes Dominanzverhalten
Aggressivität anderen Hunden (spez. Rüden) gegenüber
Stark ausgeprägtes Sexualverhalten verbunden mit Abhauen, Heulen, Essensverweigerung, Besteigung der Beine des Besitzers und sämtlichen Gegenständen, usw.
In Haushaltungen mit zwei oder mehr Hunden
bei Arbeitshunden
Vorliegen von medizinischen Indikationen (Prostatakrankheiten, Hodenkrebs, usw.)
Rüden können ab einem Alter von ca. 9 Monaten jederzeit kastriert werden und mit Nebenerscheinungen ist nicht zu rechnen.
Die Läufigkeit der Hündin bedeutet für das Tier wie für den Besitzer oftmals erhöhten Streß.
Zusätzlich können Scheinträchtigkeit, Milchbildung und Gebärmuttervereiterungen auftreten. Daher stellt sich die Frage, ob die Hündin kastriert werden soll. |
Der Eintritt der Geschlechtsreife und damit die erste Läufigkeit erfolgt sehr unterschiedlich zwischen dem 6.und 12.Lebensmonat (bei großen Rassen später als bei kleinen).
Die Läufigkeiten treten dann in der Folge in Intervallen von ca.6 Monaten (also 2x jährlich) auf.
Die Hündinnen sind in dieser an Zeit an Rüden interessiert (und natürlich umgekehrt) und zeigen blutigen bis fleischwasserfarbenen Scheidenausfluss.
Die Läufigkeit dauert ca. 3-4 Wochen, die eigentliche Blutung ca. 7 bis 10 Tage, und die "gefährliche" Zeit (Stehtage genannt) liegt gegen Ende der Blutung. Falls die Blutungen nicht zu stark sind und Sie bereit sind, während der Läufigkeit Ihre Hündin genau unter Kontrolle zu halten, ist auch bei der Hündin eine Kastration nicht unbedingt notwendig.
In folgenden Fällen ist jedoch eine Kastration empfehlenswert:
Probleme für den Besitzer durch Läufigkeitsblutungen
Probleme für den Besitzer, die Hündin konsequent zu überwachen.
In Haushaltungen mit zwei oder mehr Hunden.
bei Arbeitshunden
Bei Vorliegen von medizinischen Indikationen (ständige Scheinträchtigkeit, Gebärmutterveränderungen, gewisse Arten von Brustkrebs)siehe auch SCHEINTRÄCHTIGKEIT
Um den obenerwähnten Krankheiten vorzubeugen
Wann ist der optimale Zeitpunkt einer Kastration
Vor der ersten Läufigkeit:
Die Hündin wird nie Brustkrebs entwickeln. (Studien zeigen, dass etwa 40% der nicht kastrierten Hündinnen über 9 Jahren an Brustkrebs erkranken und 55% aller Krebskrankheiten bei der Hündin gehen von der Milchdrüse aus.)
Drei Monate nach der ersten Läufigkeit:
Gewisse Hündinnen sind früher geschlechtsreif.
Brustkrebshäufigkeit deutlich reduziert gegenüber nichtkastrierten Hündinnen
Nach der zweiten Läufigkeit
Es spricht nichts dafür, zwei Läufigkeiten bis zur Kastration abzuwarten
Dieser Zeitpunkt wird häufig bei medizinischen Indikationen gewählt oder falls der Besitzer sich erst zu diesem Zeitpunkt für eine Kastration entscheidet
Nicht während der Läufigkeit, da die Blutungstendenz wesentlich erhöht ist.
Mögliche Nebenerscheinungen nach einer Kastration könnten sein:
Neigung zu Gewichtszunahme. Diese lässt sich problemlos durch eine konsequente Einteilung der täglichen Futterration verhindern.
Ein geringer Prozentsatz von kastrierten Tieren zeigt Blasenschwäche, also Inkontinenz (Hündinnen großer Rassen neigen eher zu diesem Problem als kleinrassige). Mit einer einfachen Medikamentengabe, die aber meist Dauertherapie bleiben muss, kann auch in diesem Fall geholfen werden.
Fellveränderungen. Gewisse Rassen wie z.B. Irish Setter oder rote Cocker Spaniel bekommen eine dicke Unterwolle und ein buschigeres Aussehen (selten).
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Hündin eine Nebenerscheinung nach der Kastration entwickelt, ist jedoch wesentlich kleiner als die Wahrscheinlichkeit, dass eine unkastrierte Hündin im Verlaufe ihres Lebens entweder Brustkrebs oder Gebärmutter- oder Eierstockkrankheiten entwickelt.
Läufigkeitsverschiebung durch Hormonspritze?
Die Läufigkeitsverschiebung durch Hormonspritze sollte nur dann vorgenommen werden, wenn man nicht sicher ist, ob man nicht doch einmal einen Wurf haben möchte oder wenn nur ausnahmsweise die Läufigkeit verschoben werden soll. Eine Kastration ist irreversibel. Die Hormonspritze muss alle drei bis sechs Monate (je nach Präparat) gegeben werden und verhindert, dass die Hündin läufig wird.
Die Läufigkeitsverschiebung scheint auf den ersten Blick billiger als die Kastration, doch wenn man alle Behandlungen summiert, rechnet sich das nicht mehr. Diese Methode bietet keinerlei Vorteil bei der Krebsvorsorge. Die Hündinnen können weiterhin an einer Gebärmutterentzündung oder Scheinschwangerschaft erkranken und zum Teil sind die Risiken einer Gebärmuttervereiterung bis hin zu induzierter Zuckerkrankheit durch diese Methode stark erhöht.
Sterilisation oder Kastration?
Eine Kastration bedeutet grundsätzlich die Entfernung der Keimdrüsen (Eierstock) sowie der Gebärmutter, während die Sterilisation lediglich aus der Unterbindung der Eileiter besteht.
Durch eine Sterilisation wird nur eine Befruchtung der Eizelle verhindert, Läufigkeiten bleiben jedoch weiterhin mit all ihren Folgen bestehen.
Sie als Besitzer müssen für Ihr Tier den geeigneten Weg finden, und Ihr Tierarzt oder Ihre Tierärztin werden Sie gerne dabei beraten.